Poniemieckie heißt in Polen das ehemals Deutsche: Orte, Gebäude, Gegenstände, die von Millionen Deutschen zurückgelassen wurden, als sie am Ende des Zweiten Weltkriegs gen Westen flüchteten. Die neuen Besitzer waren Polen, oft selbst Vertriebene oder Umgesiedelte. Was den einen Verlust der Heimat, war den anderen Neubeginn im Fremden. Zwei Enden einer Geschichte, die zeigt, wie Biografien und Dinge über Zeiträume, Landesgrenzen und Generationen hinweg bis heute miteinander verwoben sind. Wer das Verhältnis von Polen und Deutschen in der jüngeren Geschichte verstehen will, dem hilft das Buch „in den Häusern der Anderen“ von Karolina Kuszyk: tiefgründig recherchiert, sensibel und klug.
Gestützt auf Archivfunde, Forschungsarbeiten, Literatur und eine Vielzahl persönlicher Begegnungen erzählt Karolina Kuszyk davon, wie die Biografien von Menschen und Dingen miteinander verwoben sind. Sie wurde 1977 in Legnica geboren, sie lebt in Berlin und Niederschlesien. Ihr Buch erschien Ende 2021 im Aufbauverlag und wurde in der Berliner Dokumentationsstelle Flucht, Vertreibung Versöhnung dem deutschen Publikum vorgestellt.
Moderation: Stefan Schröder (Vorsitzender Presseclub Wiesbaden)
Die Veranstaltung findet in der Reihe „Gespräche in der Villa statt“, die vom Förderverein Wiesbadener Literaturhaus Villa Clementine e.V., dem Presseclub und dem Literaturhaus veranstaltet wird. Unterstützt wird sie zudem vom Deutsch-Polnischen Verein Wiesbaden – Wroclaw, dem wir für die Kooperation danken.