Literaturveranstaltungen in Wiesbaden

Sie finden hier im Kalender sowohl Literaturveranstaltungen, die im Literaturhaus Villa Clementine stattfinden, als auch alle weiteren im Stadtgebiet, die uns bekannt werden. Die Veranstaltungen des Fördervereins Wiesbadener Literaturhaus Villa Clementine e.V. sind gelb hinterlegt.

Mai

Ewald Frie: „Ein Hof und elf Geschwister. Der stille Abschied vom bäuerlichen Leben“

Deutscher Sachbuchpreis 2023 - Autorenlesung

Eine Veranstaltung im Rahmen der Kulturtage Bierstadt

Die stolze bäuerliche Landwirtschaft mit Viehmärkten, Selbstversorgung und harter Knochenarbeit ist im Laufe der Sechzigerjahre in rasantem Tempo und doch ganz leise verschwunden. Ewald Frie erzählt am Beispiel seiner Familie von der großen Zäsur. Mit wenigen Strichen, anhand von vielsagenden Szenen und Beispielen, zeigt er, wie die Welt der Eltern unterging, die Geschwister anderen Lebensentwürfen folgten und der allgemeine gesellschaftliche Wandel das Land erfasste.

Zuchtbullen für die monatliche Auktion, Kühe und Schweine auf der Weide, Pferde vor dem Pflug, ein Garten für die Vorratshaltung – der Hof einträglich bewirtschaftet von Eltern, Kindern und Hilfskräften. Das bäuerliche Leben der Fünfzigerjahre scheint dem Mittelalter näher als unserer Zeit. Doch dann ändert sich alles: Einst wohlhabende und angesehene Bauern gelten trotz aller Modernisierung plötzlich als ärmlich und rückständig, ihre Kinder riechen nach Stall und schämen sich. Wege aus der bäuerlichen Welt weist die katholische Kirche mit neuer Jugendarbeit. Der Sozialstaat hilft bei Ausbildung und Hofübergabe. Schon in den Siebzigerjahren ist die Welt auf dem Land eine völlig andere. Staunend blickt man zurück, so still war der Wandel: „Mein Gott, das hab ich noch erlebt, das kommt mir vor wie aus einem anderen Jahrhundert.“ Ewald Frie hat seine zehn Geschwister, geboren zwischen 1944 und 1969, gefragt, wie sie diese Zeit erlebt haben. Sein glänzend geschriebenes Buch lässt mit treffsicherer Lakonie den großen Umbruch lebendig werden.

Ewald Frie wurde 1962 als neuntes von elf Kindern einer katholischen Bauernfamilie im Münsterland geboren. Er ist Professor für Neuere Geschichte an der Universität Tübingen und ordentliches Mitglied der Heidelberger Akademie der Wissenschaften.

Vorverkauf: Buch VorOrt, Poststr. 2, Telefon 0611 542 800 und info@buch-vorort.de

Das Copyright des Fotos von Ewald Frie liegt beim Autor.

Katrin Seyfert: „Lückenleben. Mein Mann, der Alzheimer, die Konventionen und ich“

Autorinnenlesung

Veranstaltung im Rahmen von „Wiesbaden liest im Sommer“, dem kollegialen Zusammenschluss von neun inhabergeführten und unabhängigen Buchhandlungen in Wiesbaden.

Vom Umgang mit einem unheilbar Kranken in der Familie und den Erwartungen von außen, die das Leid noch schlimmer machen.

Fünf Jahre hat Katrin Seyfert ihren Mann durch seine Alzheimer-Erkrankung begleitet. Anfang 50 war er, als er die Diagnose bekam, Arzt und Vater von fünf Kindern. Sie hat den Familienalltag organi-siert, die Finanzen, den Pflegedienst. Schließlich die Beerdigung.

Schonungslos offen und brutal ehrlich erzählt sie davon, wie es ist, wenn der Partner allmählich seine Sprache und damit seine Identität verliert. Wie sie mit der Rolle hadert, die ihr erst als pflegende Ehefrau, dann als Witwe zugeschrieben wird. Und wie sie ihren eigenen Weg findet, sich mit der Lücke, die ihr Mann hinterlassen hat, zu arrangieren.Das Leben schlug zu, mit ihren Texten schlägt sie zurück: gegen die Konventionen, gegen die Tabus, gegen die Selbstverleugnung.

Katrin Seyfert ist das Pseudonym einer freien Journalistin, Jahrgang 1971, die in Tübingen Rhetorik und Kulturwissenschaft studiert hat. Sie schreibt u.a. für die ZEIT, die Süddeutsche Zeitung, Eltern und den SPIEGEL, wo sie seit 2019 auch Texte über die Alzheimer-Erkrankung ihres Mannes veröffentlicht, die regelmäßig große Resonanz bei Leserinnen und Lesern hervorrufen. Sie hat sich für ein Pseudonym entschieden, weil die Perspektive der Witwe nur einen Teil ihres Schreibens bestimmt.

Einlass nur unter vorheriger Reservierung unter info@landkartenhaus.de oder Tel.: 0611 993090

 

Das Copyright des Fotos von Katrin Seyfert liegt bei Marianne Moosherr.

 

10 Jahre „Die Mainautor:innen“

Buchbegeistert!

Wer schreibt eigentlich Kinderliteratur? Und wozu ist sie gut? 2015 gründeten sich „Die Mainautor:innen“, um diese Fragen zu beantworten, sich für Leseförderung einzusetzen und die Kinderliteratur zu stärken. Am 16. Mai 2025 feiert das Netzwerk sein 10-jähriges Bestehen und lädt dazu interessierte Buchmenschen aus Handel, Schulen, Kitas, Bibliotheken und Verlagen herzlich ein. Unter dem Motto „10 Wunderkräfte der Kinderliteratur – und wie wir sie entfesseln“ diskutieren in einer Podiumsdiskussion vier Expertinnen und Experten über die Kraft guter Geschichten.

Wie die dann tatsächlich klingen, zeigen „Die Mainautor:innen“ anschließend in rasanten 3-Minuten-Lesungen aus den neuesten Publikationen. Freuen Sie sich auf Büchertische zum Stöbern, anregende Gespräche, gute Drinks und vielseitige Lese- und sonstige Häppchen.

Eintritt frei.

Um Anmeldung bis zum 12.05. per Mail an info@die-mainautoren.de wird gebeten

 

Özlem Özgül Dündar – Schreiben zwischen Hoffnung und Gewalt

Autorinnenlesung & Werkstattgespräch im Rahmen der Internationalen Maifestspiele, Moderation: Beate Tröger

Özlem Özgül Dündar kontrastiert in ihren Texten Zartheit und Gewalt. Im Zeichen der Uraufführung ihres Stückes „an grenzen“ am Hessischen Staatstheater Wiesbaden lädt das Literaturhaus Villa Clementine Dündar zur Werkstattlesung und zum Künstlerinnengespräch ein. Sie wird aus unterschiedlichen Texten lesen und Facetten ihrer künstlerischen Arbeit vorstellen.

Özlem Özgül Dündar wurde 1983 in Solingen geboren. Für ihre Arbeit erhielt sie zahlreiche Preisen und Stipendien.

Im Anschluss an die Lesung zeigt das Hessische Staatstheater „an grenzen“ um 18.00 Uhr.

 

Eintritt: € 12 / erm. € 9 zzgl. VVG.  – Abendkasse: € 15 / erm. € 11

Kartenvorverkauf über die Tourist-Info und die Homepage des Literaturhauses/Eventim: https://www.wiesbaden.de/microsite/literaturhaus/service/content/kartenservice.php

Das Copyright des Autorenfotos liegt bei Dirk Skiba.

 

„Wenn wir einmal nicht grausam sind, dann glauben wir gleich, wir seien gut“

Robert Stadelober liest, spielt und singt Eingene Vertonungen von Kurt Tucholsky (1890-1935)

Eine Veranstaltung im Rahmen der Reihe „Wiesbaden liest im Sommer“

Robert Stadlober liest, spielt und singt eigene Vertonungen von Kurt Tucholsky (1890-1935), über den der Schauspieler sagt: „Tucholsky gibt, mir zumindest, Antworten auf Fragen, von denen er wahrscheinlich noch gar nichts wusste. Und einige der Fragen seiner Zeit haben sich schrecklicherweise bis heute gehalten.“

Der Musiker und Schauspieler veröffentlichte mit „Wenn wir einmal nicht grausam sind, dann glauben wir gleich, wir seien gut“ ein Album mit umwerfend gutem Indiefolk mit Neuvertonungen von Kurt Tucholsky-Gedichten, die erschreckend gut in unsere Zeit passen. Es geht um die Unmöglichkeiten des menschlichen Umgangs, um Liebe, Hass und die Sinnlosigkeit von Gewalt, sowie die Hoffnungslosigkeit von Politik. Um die Sehnsucht nach einem richtigem Leben und um den Kampf der Vielen um ein kleines Stück vom Ganzen.

In „Wenn wir einmal nicht grausam sind, dann glauben wir gleich, wir seien gut“ nimmt der vielfach ausgezeichnete Schauspieler, Hörbuchsprecher und Musiker Robert Stadlober die Leser*innen mit auf eine Reise mit Texten von Kurt Tucholsky. Der Todestag Kurt Tucholskys, der nicht nur ein bedeutender Schriftsteller, sondern auch politisch engagierter Journalist und Gesellschaftskritiker war, jährt sich 2025 zum 90. Mal.

Einlass nur mit vorheriger Reservierung unter buechergilde-wiesbaden@t-online.de oder 0611 40 57 67, Büchergilde Wiesbaden, Bismarckring 27

Das Copyright des Fotos liegt bei Robert Stadelober.

Maria Wördemann liest „Xerox“ von Fien Veldman

Deutscher Hörbuchpreis 2025 Moderation: N.N.

Die Wiesbadener Schauspielerin Maria Wördemann wurde mit dem Deutschen Hörbuchpreis für ihre Lesung des Romans „Xerox“ von Fien Veldman ausgezeichnet. „Vom zurückhaltenden, tastenden Beginn bis zum Zusammenbruch – sie trifft immer den richtigen Ton“, so die Jury.
Tackern, lochen, kaffeekochen. Die Ich-Erzählerin arbeitet in einem Amsterdamer Büro und hadert mit eintönigen Tätigkeiten. Einzig der klobige Drucker leistet ihr Gesellschaft, zu dem sie immer wieder spricht. Was als objektophile Romanze beginnt, stellt am Ende wichtige Fragen über Zugehörigkeit und die Leere der Arbeitswelt.
MARIA WÖRDEMANN wurde 1995 geboren und studierte Schauspiel in München. Sie gehört zum Ensemble des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden.

Eintritt: € 12 / erm. € 9 zzgl. VVG.

Abendkasse: € 15 / erm. € 11

Kartenvorverkauf über die Tourist-Info und die Homepage des Literaturhauses/Eventim: https://www.wiesbaden.de/microsite/literaturhaus/service/content/kartenservice.php

 

„‘Ich werde nicht schweigen.‘ Gezeichnete Erinnerung im Comic“

Ausstellungseröffnung Hannah Brinkmann, Tobi Dahmen, Nora Krug, Birgit Weyhe

Die Ausstellung stellt erstmalig vier internationale, vielfach ausgezeichnete Künstlerinnen und Künstler vor, die mit den Mitteln der grafischen Erzählung Geschichte ausleuchten. Im Mittelpunkt stehen schicksalsvolle Lebenswege, die daran erinnern, dass die Vergangenheit Teil unserer Gegenwart ist und verdeutlichen, wie wichtig Demokratie ist. Die Schau präsentiert Originalzeichnungen, Skizzen und Recherchematerial. Sie wird unterstützt vom Kulturfonds Frankfurt RheinMain.
Die Eröffnung findet in Anwesenheit der Künstlerinnen und Künstler sowie des Zeitzeugen Ernst Grube statt. Die Ausstellung läuft bis zum 13. Juli 2025.

Eintritt frei

 

Andreas Wagner: „Die Präparatorin“

Autorenlesung & Weinprobe

Freuen Sie sich auf einen lauen Sommerabend im Ideengarten und lauschen Sie den Worten von Autor und Winzer Andreas Wagner. Dazu genießen wir eine Auswahl erlesener Weine seines eigenen Weingutes und lassen den Abend gemütlich ausklingen.

Eine ungewöhnliche Heldin auf der Suche nach einer grausamen Wahrheit, rätselhaft, düster, trügerisch. Als Tierpräparatorin Felicitas Booth eine Kiste mit Erinnerungsstücken ihres Vaters entdeckt, gerät ihre Welt ins Wanken. War er doch nicht nur das unschuldige Mordopfer, für das sie ihn jahrzehntelang hielt? Was geschah auf jener Afrikaexpedition, die nur die Hälfte der Teilnehmer überlebte? Felicitas beschließt, sich der Wahrheit zu stellen – ohne zu ahnen, welche Folgen das für ihr Leben hat.

Die Lesung wird ergänzt durch Anekdoten aus Andreas’ neuem Buch über 200 Jahre Wein- und Familiengeschichte („Zwischen Reben und Rüben“), einer unterhaltsamen, zugänglichen und zeitgeschichtlich fundierten Familienchronik. Der Autor zeigt in seinem lebendig und fesselnd erzählten Text, welche Faszination der bäuerliche Familienbetrieb auch bis in die heutige Zeit besitzt und welche Chancen der gesellschaftliche Wandel birgt.

Andreas Wagner ist Historiker, Winzer und Autor. Er hat Geschichte, Politikwissenschaft und Bohemistik in Leipzig und an der Karlsuniversität in Prag studiert. Zusammen mit seinen beiden Brüdern und ihren Familien leitet er seit 2003 den Familienbetrieb an den Hängen des Selztales. Die Arbeit zwischen den Reben dient ihm als Inspiration für seine Bücher. Neben wissenschaftlichen Arbeiten hat er mehrere Kriminalromane und Erzählungen veröffentlicht.

Vorverkauf: Buch VorOrt, Poststr. 2, Telefon 0611 542 800 und info@buch-vorort.de

Das Copyright des Fotos liegt bei Andreas Wagner.

Natalie Buchholz: „Grand-papa“

Autorinnenlesung & Gespräch Moderation: Nils Minkmar

Das Regal ist nach deutscher und französischer Literatur getrennt. Eines Tages zieht Natalie Buchholz die Memoiren ihres Großvaters hervor und taucht ein in ein Leben zwischen Deutschland und Frankreich. Als junger Mann geht er zur französischen Armee, den Zweiten Weltkrieg erlebt er als zwangsrekrutierter Soldat der Wehrmacht. Buchholz erzählt eine Geschichte von Zerrissenheit: ihrer deutsch-französischen Familie, der Region Elsass-Lothringen und im Umgang mit der eigenen Vergangenheit.

Natalie Buchholz wurde 1977 geboren und veröffentlichte bislang mehrere Romane sowie eine Jugendbuch-Reihe. Sie wurde für ihr literarisches Schaffen mit zahlreichen Stipendien ausgezeichnet.

 

Kartenvorverkauf über die Tourist-Info und die Homepage des Literaturhauses/Eventim: https://www.wiesbaden.de/microsite/literaturhaus/service/content/kartenservice.php

Das Copyright des Autorenfotos liegt bei Peter von Felber.

Katharina Zorn/Jasna Fritzi Bauer: „Else“

Szenische Lesung der beiden Autor*innen

Eine Veranstaltung im Rahmen der Reihe „Wiesbaden liest im Sommer“

Else lebt mit ihrem Mann Willy und den zwei Töchtern in Frankfurt, hat sich vom schüchternen Kriegskind zur perfekten Gattin und Mutter entwickelt. Während Willy viel Zeit auf Dienst-reisen und im örtlichen Tennisverein verbringt, beginnt Else ihr eigenes Abenteuer: Sie sieht eine Annonce in der Zeitung und beschließt Taxifahrerin zu werden – niemand darf davon wissen.
Während ihrer nächtlichen Fahrten trifft sie auf die unterschiedlichsten Menschen und verändert sich dadurch. Eines Tages findet sie heraus, dass Willy sie betrügt. Er ist nicht allein damit, auch der Mann ihrer Freundin Marta hat Affären. Die beiden Frauen finden ihre Wege, mit dem Verrat umzugehen – in einer Zeit, in der Männer dominieren.
Doch erst Jahrzehnte später, als Willy von Elses Taxivergangenheit erfahren zu scheint, bricht sie endgültig aus: Sie plündert ihr Konto und fährt mit ihrer Enkelin Emma nach Frankreich. Auf der Reise fühlt sich Else endlich gesehen: von Emma und dem Rest der Welt.

Das Künstlerinnenduo Katharina Zorn & Jasna Fritzi Bauer integriert in seinem berührenden Debütroman Else multidisziplinäre Kunst, durch QR-Codes, um wie bei all ihren Projekten eine Brücke aus dem Alten in das Neue zu schlagen.
Katharina Zorn und Jasna Fritzi Bauer inszenieren für die Buchpremiere von Else einen fulminanten Abend zwischen Lesung, filmischen Werken und Musik: Die Scheinwerfer sind auf eine Generation von Frauen gerichtet, die bisher viel zu oft im Dunkeln stand. Eine Hommage an unsere Großmütter, ein Abend für alle Frauen. Begeben Sie sich gemeinsam mit den Autorinnen auf eine Reise durch schwarz-weiß Filmästhetik der 60er Jahre, Originalmusik und neu produzierte Songs.

Jasna Fritzi Bauer (*1989) und Katharina Zorn (*1992) leben in Berlin. Seit 2019 beschäftigen sie sich neben dem lyrischen Schreiben mit grenzübergreifenden Disziplinen im multimedialen Bereich. 2021 haben sie den Berliner Hauptbahnhof mit einer Installation und einem Kurzfilm bespielt sowie in Frankfurt am Main das Rathaus und Teile der Schirn Kunsthalle visuell inszeniert.Jasna Fritzi Bauer ist zudem eine vielfach ausgezeichnete Film- und Theater-Schauspielerin. Derzeit ist sie u.a. als Kommissarin im Bremer Tatort zu sehen.

Karten: Einlass nur mit vorheriger Reservierung
unter buechergilde-wiesbaden@t-online.de
oder 0611 40 57 67, Büchergilde Wiesbaden, Bismarckring 27

 

Das Copyright des Fotos der beiden Autorinnen liegt bei Bella Lieberberg.

Büchner – „Lenz“ – Der rastlose Mensch

Ein Tag für die Literatur

Im Jahr 1839 erschien unter dem Titel „Lenz“ eine Novelle des zwei Jahre zuvor verstorbenen Georg Büchners, die sich durch genaue Beobachtungsgabe und atmosphärische Dichte auszeichnet. Darin nimmt er sich den Schriftsteller Jakob Michael Reinhold Lenz als fiktive Figur vor und lässt ihn zwischen Glück, Gleichgültigkeit und Traumata oszillieren. Im Text leuchten auch Briefe des Schriftstellers Lenz und Aufzeichnungen des evangelischen Pfarrers Johann Friedrich Oberlin aus Waldersbach auf, den der Protagonist aufgrund seines sich verschlechternden Geisteszustands aufgesucht hat.
Armin Nufer, Schauspieler und Sprecher, liest, rezitiert und spielt.

Eintritt frei – Spenden willkommen

 

Rheinromantik mit Prof. Dr. Achim Köddermann

Romantische Ironie und lachender Rhein Vortrags- und Seminarabend.

Rheinromantik muss nicht nur tragisch sein: Der Vortrag spannt den Bogen von den bewundernden Blicken der Grand Tour der Europäer, mit dem englischen Maler William Turner, über die Musik bis zum deutschen Blick auf den „lachenden Rhein“ mit Anekdoten und Dichtung sowie ein bisschen Philosophie. Von Bettina von Arnim bis zum Goethestein reicht der Vortrag und behandelt ebenso das Buch „Der lachende Rhein“ vom Spät-Romantiker Jörg Ritzel aus dem Rheingau.
Achim Köddermann ist Professor für angewandte Philosophie an der State University of New York.

Kursgebühr: € 16. Anmeldung erforderlich bei der vhs Wiesbaden, www.vhs-wiesbaden.de; anmeldung@vhs-wiesbaden.de oder Tel. 0611-988 90

 

Annika Scheffel: „Sommer auf Solupp“

Junges Literaturhaus: Schullesung für die 3. Klasse

Auf der Insel Solupp gibt es keinen Handyempfang. Für Mari, Kurt und Bela ist das eine mittlere Katastrophe, denn hier sollen die Geschwister ihren Sommer verbringen. Doch ganz so öde ist die Insel am Ende doch nicht, hier gibt es wilde Ponys, Zimtkringel und Zitronenlimonade und außerdem einen sagenumwobenen Schatz. Auf die Kinder wartet ein sommerleichtes Abenteuer in bester Astrid Lindgren-Tradition, das einige Überraschungen bereithält.
ANNIKA SCHEFFEL, geboren 1983 in Hannover, schreibt für Film und Theater sowie Romane und Kinder- und Jugendbücher. Ausgezeichnet wurde sie unter anderem mit dem Förderpreis des Grimmelshausenpreises und dem Robert-Gernhardt-Preis.

Eintritt: € 4, geschlossene Veranstaltung für Schulklassen. Anmeldung unter literaturhaus@wiesbaden.de

Das Copyright des Autorenfotos liegt bei (c) Nora Tabel.

Feridun Zaimoglu: „Sohn ohne Vater“

Autorenlesung & Gespräch Moderation: Jan Wiele

Es beginnt mit dem Tod seines Vaters. Dem Erzähler wird sofort klar, dass er zu seiner Mutter fahren, dass er am Grab seines Vaters stehen, dass er in die Türkei reisen muss. Nur leidet er unter Flugangst, die Reise scheint unmöglich. Bis er sich zwei Freunden anschließt und sie sich per Wohnwagen gemeinsam auf den Weg machen – nicht nur quer durch Europa, sondern auch durch das Leben seines Vaters, das er mit Erinnertem und Erfundenem füllt.
FERIDUN ZAIMOGLU wurde 1964 in der Türkei geboren. Er ist als Schriftsteller, Drehbuchautor und Dramatiker tätig und wurde vielfach ausgezeichnet, unter anderem 2012 mit dem Preis der Literaturhäuser. 2007 war er Gastgeber der „Wiesbadener Literaturtage“.
Eintritt: € 12 / erm. € 9 zzgl. VVG.

Abendkasse: € 15 / erm. € 11

Kartenvorverkauf über die Tourist-Info und die Homepage des Literaturhauses/Eventim: https://www.wiesbaden.de/microsite/literaturhaus/service/content/kartenservice.php

Das Copyright des Autorenfotos liegt bei ©Melanie Grande.

 

 

Poetry Slam

Dichterwettstreit

Er wird immer kultiger! Die Slammenden werden immer mehr zur Legende! Aus kleinen Lichtern werden Szenegrößen! Fünf Minuten machen zum Sieger! Ein Mikrofon, ein genialer Text machen unsterblich! Das Publikum entscheidet! Es kann nicht anders! Es trägt den Siegenden auf Händen! Drei, eins, zwo … Show!!

Eintritt: Kulturunterstützer € 20, Normalverdiener € 16, ermäßigt € 9 inkl. VVG. Gruppentickets möglich.

VVK unter Tel. 0611-172 45 96 oder online unter www.kuenstlerhaus43.de

 

Michel Bergmann: „Mameleben oder das gestohlene Glück“

Autorenlesung

Großartig und nervtötend, liebevoll und erdrückend, aufopfernd, aber auch übergriffig – Michel Bergmann liebt seine Mutter Charlotte und hält sie manchmal nicht aus.
Er erzählt in diesem Buch, in dem er nichts und niemanden schont, die Geschichte dieser eigenwilligen, starken Frau: ihre Vertreibung aus Deutschland, der Verlust fast der gesamten Familie, das Glück, ihren künftigen Ehemann wiederzufinden, und dennoch ein Schicksal, bei dem sie allzu oft ganz auf sich allein gestellt ist.

»Das schlechte Gewissen ist eine jüdische Erfindung« heißt es, und auch Michel Bergmann scheint es in die Wiege gelegt – er liebt seine Mutter wie jeder gute Sohn, findet sie aber manchmal einfach unerträglich.

Zwischen Liebe und Freiheitsdrang, Eigenständigkeit und Verpflichtung schwankend erzählt er vom Verhältnis zu seiner Mame, vor allem aber von ihrem Schicksal als Jüdin in Deutschland, Frankreich und der Schweiz. Ein fremdbestimmtes Leben, das alles andere als leicht war, eine Geschichte des gestohlenen Glücks, und zugleich ein Stück europäischer Zeitgeschichte, authentisch, mit Humor und voller Menschlichkeit erzählt.

Michel Bergmann wurde 1945 als Kind internierter jüdischer Flüchtlinge in Riehen bei Basel geboren. Seine frühe Kindheit verbrachte er in Paris, seine Jugend in Frankfurt a.M. Nach dem Studium arbeitete er als Journalist, unter anderem bei der ›Frankfurter Rundschau‹, später als Regisseur und Produzent, seit 1990 auch als Drehbuchautor (u.a. ›Otto – Der Katastrofenfilm‹, ›Es war einmal in Deutschland …‹). 2010 erschien sein erster Roman ›Die Teilacher‹, dem bislang acht weitere Bücher folgten. Michel Bergmann lebt in und bei Berlin.

Vorverkauf: Yes-Ticket,
Link:
https://www.yesticket.org/event/de/laut-leise-kultur-in-norschet-lesung-mit-michel-bergma-31-05-25/

 

Das Copyright des Fotos von Michel Bergmann liegt bei Bodenberger Autorenfotos.

Juni

3. Wiesbadener Bücherfest

Zum 3. Mal stellt die Autorin Jutta Schubert in einer gemeinsamen Lesung Autorinnen und Autoren aus Wiesbaden und der Region vor. Es gibt Kostproben von Alexander Pfeiffer, Jannek Ramm, Michael Schneider und Jutta Schubert. Im Anschluss werden gerne Fragen aus dem Publikum beantwortet. Ein Büchertisch hält die vorgestellten Titel zur heimischen Lektüre bereit.

Eintritt frei

Das Copyright des Fotos liegt bei (c) Jutta Schubert.

Uwe Kraus liest „Der Tod in Venedig“

Reihe: Thomas Mann - Novellen (2)

2025 ist ein Thomas-Mann-Jahr: Viele Leser*innen, Verlage und Institutionen feiern den 150. Geburtstag des großen deutschen Romanciers des 20. Jahrhunderts. Thomas Mann wird am 6. Juni 1875 in Lübeck geboren, in der Stadt, die ihn zu seinem Debütroman „Die Buddenbrooks“ (1901) animierte, für den er 1929, knapp 30 Jahre später, den Literatur-Nobelpreis erhalten sollte. 1933 geht Thomas Mann mit Familie ins Exil, erst in die Schweiz, später in die USA; er kehrt 1952 nach Europa zurück, siedelt sich in der Schweiz an, wo er 1955 in Zürich stirbt.

Wenn Thomas Mann in der Novelle „Tonio Kröger“ eine Art Selbstporträt geschrieben hat, so stellt er in „Der Tod in Venedig“, wie er selbst kommentiert, „eine sonderbare moralische Selbstzüchtigung“ dar. Der alternde Schriftsteller Gustav von Aschenbach verfällt in Venedig der Schönheit des polnischen Knabens Tadzio. Um in dessen Nähe bleiben zu können, entfernt er sich auch nach Ausbruch der Cholera nicht aus der Stadt, in der er sterben wird.

Schauspieler Uwe Kraus liest die Novelle.

Dostojewskis Erben

Wiesbadener Autorentreff

„Dostojewskis Erben“ nennen sich – augenzwinkernd – Autorinnen und Autoren aus Wiesbaden und Rhein-Main, die sich regelmäßig im Literaturhaus Villa Clementine zusammenfinden, um über das Schreiben zu diskutieren, gemeinsame Projekte zu planen und sich mit Kolleginnen und Kollegen auszutauschen. Herzlich dazu eingeladen ist, wer selbst schreibt, Bücher verlegt oder sich auf andere Weise mit Literatur verbunden fühlt.

Anfragen bitte an Susanne Kronenberg unter mail@susanne-kronenberg.de.

Eintritt frei

Elke Schmitter: „Alles, was ich über Liebe weiß, steht in diesem Buch“

Re:Love – Liebe neu entdecken Moderation: Christoph Schröder

Dieses Buch ist eine Geschichte über das Glück und die Qualen der Liebe: Was wissen wir über die innere Chemiefabrik, über Narzissmus, Ghosting und das Rätsel der spontanen Anziehung? Ein vielstimmiges Buch über das emotionalste Thema, das es gibt – für alle, die diesen Zustand erlebt haben oder gerade erleben, aber auch für die, denen er fremd ist oder die ihn vergessen haben.
ELKE SCHMITTER wurde 1961 in Krefeld geboren. Neben ihrer Arbeit als Kulturjournalistin ist sie als Lyrik- und Prosaautorin tätig.
Zudem findet am selben Tag vor der Lesung um 15 Uhr ein Workshop mit Elke Schmitter im Literaturhaus statt. Infos zum Inhalt und Eintritt unter www.wiesbaden.de/literaturhaus
Eintritt: € 12 / erm. € 9 zzgl. VVG.

Abendkasse: € 15 / erm. € 11

Kartenvorverkauf über die Tourist-Info und die Homepage des Literaturhauses/Eventim: https://www.wiesbaden.de/microsite/literaturhaus/service/content/kartenservice.php

 

Das Copyright des Autorenfotos liegt bei Hartwig Klappert.

Dagmar Beckmann & Christoph Potting: „À la plage“ – An den Stränden der Bretagne

Autor*innenlesung & Konzert

Eine Veranstaltung im Rahmen der Reihe „Wiesbaden liest im Sommer“

Die Bretagne: Sehnsuchtsort par excellence zwischen schäumenden Wellen und dem Brausen
des Windes. Die Vielfalt ihrer Strände lässt sich mit allen Sinnen erleben und genießen.

Dagmar Beckmann und Christoph Potting bringen nicht nur ihr neues Reisebuch mit, sondern auch allerlei Fotos, Anekdoten und Geschichten, um Sie aus Bornheim direkt an den Strand zu entführen.

Wenn bei der Suche nach Strandgut der Sand zwischen den Fingern hindurchrinnt, man mit geschlossenen Augen der Brandung lauscht oder sich nach der pêche à pied die selbstgesammelten Meeresfrüchte auf der Zunge zergehen lässt, spürt man, was die bretonische Küste so besonders macht.
Mit ihrer einzigartigen Verquickung von französischer art de vivre und atemberaubender Natur lädt die Bretagne dazu ein, den Alltag hinter sich zu lassen.

Ob auf den Spuren von Korsaren, Küstenschützern oder den formenden Kräften der Gezeiten – dieser einzigartige Bildtextband nimmt die Lesenden mit auf eine Reise zu den Stränden, an denen der ganze Zauber der Bretagne lebendig wird.

Die Autoren sind Biologen und Historikern, Ozeanographen, Klimaforschern und Leuchtturm- Experten begegnet, haben mit Algensammlern, Austernfischern und Muschelbauern gesprochen. Daraus sind facettenreiche Features über 16 bretonische Strände entstanden, die berührend, anschaulich und faktenreich Lust auf das Meer wecken. À la plage – Erlebnisse für alle Sinne.

Einlass nur mit vorheriger Reservierung unter info@landkartenhaus.de
oder 0611 99 30 90, Buchhandlung Angermann, Mauergasse 21

Das Copyright des Fotos liegt bei Jörn Mauersberger.

Leonardo Padura: „Anständige Leute“

Lesung mit Musik aus Leonardo Paduras Kriminalroman Lesung: Armin Nufer Klavier: Uwe Oberg

Havanna im Rausch der Geschichte – Mario Conde, bekannt geworden als Held des „Havanna Quartetts“, ermittelt in seinem achten, diesmal regelrecht epischen Kriminalfall, der nach der kubanischen Staatsgründung beginnt und sich bis ins Jahr 2016 fortsetzt, dem Jahr in dem sogar Obama und die Stones die Insel besuchen. Und die Klammer? Napoleon!
LEONARDO PADURA, geboren 1955, lebt in Havanna und zählt zu den meistgelesenen Autoren Kubas. 2012 wurde ihm der kubanische Nationalpreis für Literatur verliehen.

Eintritt: € 14 / erm. € 12, nur Abendkasse. Reservierung unter Tel. 0173-9579656

Das Copyright des Autorenfotos liegt bei Ivan Giménez.

Birgit Weyhe: „Schweigen“

Graphic Novel-Lesung Im Gespräch mit Prof. Dr. Aleida Assmann Moderation: Jakob Hoffmann

Die vielfach ausgezeichnete Comicautorin Birgit Weyhe stellt ihre neue Graphic Novel „Schweigen“ vor. Im Anschluss spricht sie mit der Autorin und Schirmherrin der Ausstellung „Ich werde nicht schweigen“ Prof. Dr. Aleida Assmann („Das neue Unbehagen an der Erinnerungskultur. Eine Intervention“ und „Der lange Schatten der Vergangenheit. Erinnerungskultur und Geschichtspolitik“). Die Veranstaltung findet im Rahmen der Ausstellung „‘Ich werde nicht schweigen‘. Gezeichnete Erinnerung im Comic“ statt. Unterstützt durch „Demokratie leben in Wiesbaden“.

Eintritt frei.

Die surrealen Welten von Leonora Carrington

Das Staatstheater Wiesbaden zeigt die Uraufführung eines unveröffentlichten Textes der großen Surrealistin Leonora Carrington.

Das Staatstheater Wiesbaden zeigt die Uraufführung eines unveröffentlichten Textes der großen Surrealistin Leonora Carrington: „Judith“, eine wilde Annäherung an die biblische Figur mit biografischen Elementen. Diese bildstarke Reise führen Judith-Darstellerin Evelyn Faber und Felix Strüven im Literaturhaus Villa Clementine mit einer musikalischen Lesung weiter. Auszüge aus „Judith“ und anderen Texten entführen Sie in Carringtons mystische Welt, die von lebendigen Bildern und tiefen Symboliken geprägt ist. Begleitet von Live-Musik mit Musikerinnen und Musikern des Hessischen Staatsorchesters entfaltet sich eine Verbindung aus Literatur und Klang, die Carringtons visionäre Welten zum Leben erweckt.

Eintritt: € 16 / erm. € 12 zzgl. VVG.

Abendkasse: € 19 / erm. € 15

Kartenvorverkauf über die Tourist-Info und die Homepage des Literaturhauses/Eventim: https://www.wiesbaden.de/microsite/literaturhaus/service/content/kartenservice.php

Das Copyright des Fotos liegt bei Kaufhold.

Benjamin Cors: „Aschesommer“

Autorenlesung

Eine Veranstaltung in der Reihe „Wiesbaden liest im Sommer“

Das Sterben hat erst begonnen
Nur wenige Monate nach den traumatischen Krähenmorden steht die Sonderermittlungsgruppe 4 um Jakob Krogh und Mila Weiss vor ihrer härtesten Prüfung: Eine mysteriöse Todesanzeige führt sie zu zwei Leichen, die eng umschlungen und tiefgefroren im Keller eines verlassenen Bauernhofs aufgefunden werden. Dazu eine mit Asche geschriebene Botschaft:
Das Sterben hat begonnen.
In der brütenden Sommerhitze, die über der Stadt liegt, folgen Jakob und Mila der Spur der Asche bis zu einem ebenso brillanten wie wahnsinnigen Täter, der ihnen weit voraus ist. Und der selbst ihre dunkelsten Geheimnisse zu kennen scheint …

Benjamin Cors ist politischer Fernsehjournalist und hat viele Jahre für die ›ARD Tagesschau‹, die ›ARD Tagesthemen‹ und den ›Weltspiegel‹ berichtet. Heute arbeitet er für den ›SWR‹. Er ist Deutsch-Franzose und hat die Sommer seiner Kindheit in der Normandie verbracht. Seine Krimireihe um den charismatischen Personenschützer Nicolas Guerlain hat eine große Fangemeinde, seine Bücher landen regelmäßig auf der Bestsellerliste. Benjamin Cors wurde 2016 für Strandgut mit dem Friedrich-Glauser-Preis in der Kategorie Debüt-Kriminalroman ausgezeichnet.

Einlass nur mit vorheriger Reservierung unter info@buch-vorort.de
Telefon 0611 542 800 oder Buch VorOrt, Poststr. 2 65191 WI-Bierstadt

 

Das Copyright des Autorenfotos liegt bei Bodenberger Autorenfotos.

Audrée Wilhelmy: „Bluthaut“

Autorinnenlesung & -gespräch auf Deutsch und Französisch

Veranstaltung im Rahmen der Reihe „Wiesbaden liest im Sommer“

Inmitten der kanadischen Wälder liegt ganz aus der Zeit gefallen das Dorf Kangoq. In der Federei dieses Dorfs laufen die Sehnsüchte von Jung und Alt, Reich und Arm zusammen. Hier arbeitet die Federfrau Bluthaut, die das Dorf in einem geheimen Gleichgewicht hält.
Je nach Tageszeit rupft sie Gänsefedern, stickt mit jungen Mädchen an deren Aussteuer und bringt ihnen nebenbei diskret ihren Körper näher oder sie erfüllt im Austausch gegen Geld und Pelze die intimen Wünsche der Männer.

Mit einer Sprache von seltener, beschwörender Kraft – herb, lyrisch, grausam – spricht die Erzählerin davon, wie sie Frauen hilft, sich von der Herrschaft der Männer zu befreien, und den Männern, ihre wahre Natur zu erkennen. Diese ungewöhnliche Protagonistin weiß um die uralten Rituale und Geheimnisse der Welt. Sie ist zugleich Mutterfigur, Prostituierte und weise, emanzipierte Frau.

 Isolée dans le froid et la solitude des forêts, la ville de Kangoq est figée dans le temps. Ici, on vit de peu, du labeur des ouvrières dans les filatures et des hommes dans les champs. Mais une femme différente donne un secret équilibre à ce monde. Dans sa boutique, selon les heures, elle déplume de grandes oies des neiges, initie discrètement de jeunes filles aux élans de leur corps, ou accueille les hommes qui cherchent, dans sa chair, un impossible repos. Peau-de-Sang est le cinquième roman d’Audrée Wilhelmy, et celui de la maturité. Portrait d’une femme extraordinaire à la fois mère, sorcière et prostituée, ce roman est habité d’une force rare, incantatoire, à la croisée de la liberté de Goliarda Sapienza et de la poésie de Bérengère Cournut.

Audrée Wilhelmy wurde 1985 in Cap-Rouge (Québec) geboren. Sie gehört zur ersten Generation von Schriftsteller:innen aus Québec, deren akademische Ausbildung gänzlich dem kreativen Schreiben gewidmet war. Für ihr Werk, das auch in Frankreich veröffentlicht wird und bisher sechs Romane umfasst, wurde sie 2015 mit dem Prix Sade ausgezeichnet. Für »Blanc Résine« (»Weißes Harz«) wurde ihr der Prix Ouest-France Étonnants Voyageurs verliehen, »Peau-de-Sang« (»Bluthaut«) erhielt 2024 den Prix Ringuet. Sie setzt sich für die Förderung von Québecer Künstlerinnen und Autorinnen ein.

Écrivaine et artiste, Audrée Wilhelmy vit au Québec. Elle a fait depuis quelques années le choix de vivre en retrait des villes, dans une ancienne maison au milieu des bois de la région de Lanaudière. Elle est notamment l’autrice des romans Les Sangs, Le Corps des bêtes et Blanc Résine, publiés en France aux éditions Grasset. Peau-de-sang est son premier roman publié au Tripode.

Einlass nur mit vorheriger Reservierung unter post@wiesbaden-liest.com oder bei der Buchhandlung Vaternahm, Telefon 0611 30 12 55, An den Quellen 12, 65183 Wiesbaden

 

Das Copyright des Autorinnenfotos liegt beim Atelier Wilhelmy.

 

Buddenbrooks. Thomas Mann und Lübeck

ARTE Filmvorführung. Ein Film von Hartmut Kasper und André Schäfer NDR/ARTE 2025, 52 Min.

Der Roman „Buddenbrooks“ von Thomas Mann ist ein Jahrhundertwerk. Nach zähem Start wird die Geschichte vom „Verfall einer Familie“ zum Best- und Longseller. Er ragt aus dem 19. Jahrhundert, in dem er spielt, bis hinein ins Heute. Warum? Die Dokumentation gibt darauf Antworten – darunter durchaus kontroverse.
In der Dokumentation kommen unter anderem Caren Heuer, die Leiterin des Buddenbrookshauses, der Thomas Mann-Experte Kai Sina und der Dramatiker John von Düffel zu Wort. Die Comic-Künstlerin Isabel Kreitz steuert buddenbrookeske Illustrationen bei.

Eintritt frei

 

Franz-Josef Wahle liest aus „Das Philosophenschiff“

Schauspielerlesung aus dem Roman von Michael Köhlmeier

Fünf Jahre nach der bolschewistischen Revolution in Russland ordnete Lenin an, unliebsame Intellektuelle außer Landes zu bringen. Unter den Ausgewiesenen befanden sich Schriftsteller, Professoren, Journalisten, Lehrer und Ärzte und auch ein junges Mädchen namens Anouk. Sie alle wurden auf ein Schiff verfrachtet, das Russland in westlicher Richtung verließ.
Der österreichische Schriftsteller Michael Köhlmeier hat Anouks Erinnerungen, die sie ihm zu ihrem 100. Geburtstag anvertraute, in seinem 2024 erschienenen Roman „Das Philosophenschiff “ ausgestaltet.

Franz-Josef Wahle, seit Jahren beliebter Vorleser an Wiesbadener Schulen und ehemaliges Mitglied des Hessischen Staatsorchesters Wiesbaden, liest ausgewählte Stellen aus dem Roman.

Weitere Informationen unter www.caliban-literaturwerkstatt.de

 

 

Tilmann Lahme: „Thomas Mann. Ein Leben“

150 Jahre Thomas Mann Autorenlesung & Gespräch Moderation: Melanie Mühl

Thomas Mann gilt als der literarische Magier des 20. Jahrhunderts. Auf der einen Seite stehen der Literaturnobelpreis und sein gefeiertes Genie, auf der anderen sein persönliches Unglück. Während er nach dem Ersten Weltkrieg die Demokratie verteufelt, kämpft er im Dritten Reich erbittert gegen das Regime. Von den „Buddenbrooks“ bis zum „Zauberberg“ reihen sich die Welterfolge aneinander, familiär sind es seine Frau Katia und die sechs Kinder, die ihn dabei stützen. Dabei ist der Abgrund immer nur eine Fußspitze entfernt.
TILMANN LAHME wurde 1974 geboren und ist Kulturhistoriker und Autor. Er veröffentlichte zahlreiche Werke über die Familie Mann, darunter eine hochgelobte Biografie über Golo Mann (2009) und „Die Manns. Geschichte einer Familie“ (2015).
Eintritt: € 12 / erm. € 9 zzgl. VVG.

Abendkasse: € 15 / erm. € 11

Kartenvorverkauf über die Tourist-Info und die Homepage des Literaturhauses/Eventim: https://www.wiesbaden.de/microsite/literaturhaus/service/content/kartenservice.php

Das Copyright des Autorenfotos liegt bei Asja_Caspari.

Marie Lamballe: „Café-Engel-Saga“

Die Autorin liest aus dem druckfrischen Band 6 der historischen Romanreihe mit Schauplatz Wiesbaden

Eine Veranstaltung in der Reihe „Wiesbaden liest im Sommer“

Wiesbaden, 1968. Ins Café Engel wurde eingebrochen. Die Familie Koch ist zutiefst erschüttert.
Doch als Hilde bei den Aufräumarbeiten ein altes Foto aus der Gründerzeit findet, offenbart dies eine freudige Überraschung: Ihr Café wird 75 Jahre alt – und das muss gefeiert werden!

Doch die Vorbereitungen zum Fest werden von unerwarteten Ereignissen überschattet.
Während Hilde mit gesundheitlichen Problemen kämpft, verliert sich ihr Sohn Andi in Frankfurt in den Wirren der 68er-Bewegung, wo er in Claudia seine große Liebe findet. Als plötzlich seine Exfreundin Marlis mit einer überraschenden Neuigkeit im Café eintrifft, wird die Zukunft des Familienbetriebs auf eine harte Probe gestellt …

Einlass nur mit vorheriger Reservierung unter info@buch-vorort.de

 

Das Copyright des Fotos liegt bei der Autorin.

Arno Frank: „Ginsterburg“

Autorenlesung

Eine Veranstaltung in der Reihe „Wiesbaden liest im Sommer“

Der große Roman von Arno Frank über Menschlichkeit in unmenschlichen Zeiten:

Nach der Machtergreifung ist in Ginsterburg ein neuer Alltag eingekehrt. Manche Einwohner der kleinen Stadt leiden, andere profitieren – und die meisten versuchen, sich mit der neuen Ordnung zu arrangieren. Allmählich aber öffnet sich unter dem Alltag der Abgrund.

Ein feinfühliger und atmosphärischer Roman über Liebe, Familie, Freundschaft – und persönliche Verstrickungen in den Jahren 1935 bis 1945.
Lothar träumt vom Fliegen. Eben noch ein kleiner Junge, kann seine Mutter Merle nur ohn-mächtig zusehen, wie sein Traum von der Freiheit ihren Sohn in die Arme der Hitlerjugend treibt. Eine neue Zeit ist angebrochen. So sehr Merle ihr auch misstraut, kann sie ihr doch nicht entkommen – nicht in ihrer Buchhandlung, nicht in den Gesprächen mit Eugen, dem Feuilletonisten der Lokalzeitung von Ginsterburg.
Doch während die einen verstummen und einige sich langsam korrumpieren lassen, verstehen andere es, die neue Machtverteilung zu ihren Gunsten zu nutzen. Im Lichtspielhaus spielt weiter Heinz Rühmann, über den Nürburgring schießen Runde für Runde die Silberpfeile.

Doch der Krieg, an fernen Fronten geschlagen, ist bald auch im Mikrokosmos der Stadt zu spüren, in den erschütterten Beziehungen und Seelen der Menschen. Und über allem schwebt ein britischer Bomberpilot, der sich dem einstmals beschaulichen Ginsterburg unaufhaltsam nähert.

Arno Frank, geboren 1971, ist Publizist und arbeitet als freier Journalist vor allem für den SPIEGEL, die taz und den Deutschlandfunk. Er lebt in Wiesbaden. Zuletzt erschienen von ihm die Romane »So, und jetzt kommst du«(2017) und »Seemann vom Siebener« (2023)

 

Das Copyright des Autorenfotos liegt bei Maximilian Gödecke.

Jörg Bernardy: „Das längste Picknick der Welt“

Stadt Land Buch - Lesungspicknick ab 5 Jahren Das Frankfurter Kinder- und Jugendbuchfestival zu Gast in Wiesbaden.

Otto, Anna und Izzy planen ein Picknick. Die drei Schnecken packen ihren Korb und machen sich auf den Weg. Über ein Jahr vergeht, bis sie am Ziel sind, doch gegessen wird erst bei der Ankunft, da sind sie strikt. Aber oh Schreck: Die Kleeblattschorle fehlt! Otto flitzt im Schneckentempo zurück. Dramatisch, lustig und liebevoll von Katja Spitzer illustriert, erzählt Jörg Bernardy eine Geschichte über Vertrauen, Misstrauen und den Sinn der Zeit, die manchmal allzu langsam vergeht.

Jörg Bernardy, geboren 1982, ist Philosoph und Autor. Er schreibt journalistische Texte sowie Bücher für Kinder, Jugendliche und Erwachsene.

 

Bei Regen findet die Lesung im Litertaturhaus statt. Infos unter www.wiesbaden.de/literaturhaus
Veranstalter: Das Kinder- und Jugendbuchfestival STADT LAND BUCH wird gefördert durch den Kulturfonds Frankfurt RheinMain, die Aventis Foundation, die Deutsche Bank Stiftung und die DZ BANK-Stiftung.

Das Junge Literaturhaus Frankfurt wird unterstützt von der Dr. Marschner Stiftung und der Cronstett- und Hynspergischen evangelischen Stiftung.

 

Das Copyright des Autorenfotos liegt bei Max Baier.

Wilde Tiere in der Stadt

Wer kommt denn da von draußen rein? Armin Nufer liest ausgewählte Texte

Zu den „kultivierten“ Haustieren in Stadt und Land gesellen sich nun auch die „unkultivierten“ und wilden (Tiere) aus der Vorstadt, aus Dorf, Wald und Wiese. Morgenstern weiß viel darüber zu berichten, oder Loriot, Kästner, Kirchhoff, Thielemann. Dazu gibt es Reportagen, Sachliches und Wildfremdes vom Wildschwein, Waschbär und Wildkaninchen. Und vielleicht ja auch vom Amtsschimmel, der Brillenschlange und dem Erbschleicher.

Die Lesung ist Teil des Programms zum aktuellen Schwerpunktthema im Umweltladen „Wildtiere in der Stadt“.

Eintritt frei.

Um Anmeldung im Umweltladen, per Tel. 0611-313600 oder per Mail an umweltberatung@wiesbaden.de wird gebeten.

Das Copyright des Fotos liegt bei Reinhold Fischenich.

Kerstin Holzer: „Thomas Mann macht Ferien. Ein Sommer am See“

150 Jahre Thomas Mann Autorinnenlesung & Gespräch Moderation: Fridtjof Küchemann

Während der Sommer mit familiärem Idyll lockt, erscheinen dunkle Wolken am Horizont. Im Jahr 1918 steht die deutsche Niederlage im Ersten Weltkrieg bevor, in der Luft liegt Revolution und mit seinem antidemokratischen Manifest „Betrachtungen eines Unpolitischen“ setzt Thomas Mann der Demokratie eine bitterböse Polemik entgegen. Die Arbeit am „Zauberberg“ bleibt liegen, ein Zahn fällt ihm aus und mit seinem Bruder Heinrich hat er sich überworfen. Federleicht und humorvoll schreibt Kerstin Holzer über einen ganz besonderen Sommer im Leben des späteren Literaturnobelpreisträgers.
KERSTIN HOLZER wurde 1967 geboren und arbeitet als freie Journalistin sowie als Buchautorin. Zu ihrem Werk zählt unter anderem ein vielbeachtetes Porträt über Elisabeth Mann Borgese. Sie lebt in München.

Eintritt: € 12 / erm. € 9 zzgl. VVG.

Abendkasse: € 15 / erm. € 11

Kartenvorverkauf über die Tourist-Info und die Homepage des Literaturhauses/Eventim: https://www.wiesbaden.de/microsite/literaturhaus/service/content/kartenservice.php

Das Copyright des Autorenfotos liegt bei Markus Tedeskino.