Literaturforum am 2. September 2025

Eugen Ruge: Pompeji oder Die fünf Reden des Jowna / Antje Rávik Strubel: Der Einfluss der Fasane


Im Juli und August ist das Literaturhaus geschlossen. Insofern gehen wir in eine längere Sommerpause – nutzen Sie die zahlreichen Literaturangebote in der Stadt: Vom 2. bis 6. Juli 2025 veranstalten wir mit der Unterstützung vieler Kooperationspartner*innen das Festival „Ins Offene – Die Fiktion fürchtet nichts“ (siehe „Kalender“ und „Ins Offene“ auf dieser Webseite.) Dort gibt es viele Gelegenheiten für Gespräche über Literatur und mehr.

Am 2. September (um 19.30 Uhr) stehen auf dem Programm:

Antje Rávik Strubel: „Der Einfluss der Fasane“, S. Fischer Verlag GmbH, Frankfurt a.M., 2025 (gebunden, 24,- Euro)

Eugen Ruge: „Pompeji oder Die fünf Reden des Jowna“, dtv Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG, München 2023 (gebunden 25,- Euro, Taschenbuch 14,- Euro)

Der Einfluss der Fasane
Roman
Der neue Roman der Buchpreisträgerin Antje Rávik Strubel: Federleicht und messerscharf
An einem frühen Morgen steht Hella Karl am Briefkasten und liest die Meldung, die sie aus der Bahn werfen wird: Der Star der Berliner Theaterszene und Gravitationszentrum der Kulturwelt hat sich das Leben genommen. Hella Karl, Feuilletonchefin einer großen Zeitung, ist nicht so leicht aus der Ruhe zu bringen und glaubt, alles im Griff zu haben. Doch sie hat einen folgenreichen Artikel über den gefeierten Mann verfasst – und jetzt wird sie für seinen Tod verantwortlich gemacht. Ist er an sich selbst gescheitert, oder hat Hella Karl ihn in den Tod geschrieben?
»Der Einfluss der Fasane« erzählt heiter und packend von einer, die die Kontrolle verliert. Von den Erregungsdynamiken, die sich, einmal in Gang gesetzt, nicht mehr steuern lassen. Ein leichtfüßiger Roman über schwere Vorwürfe, das Ringen um Worte und über das Unheil von medialen Diskursen.

 

Pompeji oder Die fünf Reden des Jowna

Als auf einem Berg oberhalb der Stadt Pompeji tote Vögel gefunden werden, hat der Zuwanderer Jowna alias Josephus alias Josse eine Eingebung: Wenn da wirklich ein Vulkan grollt, wie von manchen behauptet wird, sollte man das Weite suchen. Ohne Schulbildung, Geld und Einfluss gelingt es ihm, sich an die Spitze einer Aussteigerbewegung zu setzen.
Bald fürchtet das Stadtoberhaupt Fabius Rufus, die Vulkangerüchte könnten Pompeji schaden. Erst als sich ein paar wohlhabende Bürger für die Gründung einer neuen Siedlung zu interessieren beginnen, die in sicherer Entfernung am Fenster des Meeres liegt, schaltet sich Livia ein, die mächtigste Frau der Stadt.
Allmählich wird der Aussteiger Josse zum Aufsteiger. Seine Weggefährten mit ihrer Schwäche für Fliegenpilzsud und Philosophie werden ihm zur Last, die eigenen Ideen fangen an, ihn zu stören. Doch wie wirft man Überzeugungen über Bord, ohne seine Anhängerschaft zu verprellen? Wie macht man eine Kehrtwende, ohne sich zu drehen?
Eugen Ruges ›Pompeji‹ ist eine Erfindung, die auf geschichtlicher Wahrheit beruht und zugleich durch ihre Gegenwärtigkeit verblüfft: die Geschichte einer verhängnisvollen Verblendung im Vorfeld einer Katastrophe. Eine schillernde Parabel über Verführbarkeit, Verrat und Wahn.