Wann ist Fantasie nur Lüge – und was passiert, wenn daraus Wirklichkeit wird? Die dreizehnjährige Tilda schafft sich zu Hause, im engen Kosmos einer Arbeitersiedlung, ihren eigenen Lebensraum. Seit Tildas Mutter beschlossen hat, das kleine Haus nicht mehr zu verlassen, ist es an Tilda, ihr Bericht zu erstatten. Dabei ist die Mutter nie um ein scharfzüngiges Urteil und eine Merksatz-Lebensweisheit verlegen.
Allmählich wird klar, dass alle im Dorf – Schrauben-Sigi, Lügen-Hilde und der Büchermann – in ein altes Geheimnis eingeweiht zu sein scheinen, über das niemand sprechen will. Die junge Tilda, die „Randnixe“, fügt sich in dieses allgemeine Schweigen nicht: Sie bahnt sich mit ihrem Fantasiefreund Huckleberry Finn einen eigenen Weg, schreibt Notizbücher voll und zieht ihre Schlüsse. Aber als ein junger Intellektueller in der Siedlung auftaucht, geschieht ein Mord und man beschuldigt Tildas Onkel Sigi. Um ihn zu entlasten, trifft Tilda eine folgenschwere Entscheidung.
Gossenwalzer erzählt davon, wieviel Kraft, Irrwege und Liebe es braucht, um genau hinzusehen, nicht locker zu lassen und den Mut zur eigenen Stimme zu finden.
Ada Badey übt viele verschiedene Berufe aus, sie ist Autorin, Sängerin, Schauspielerin und Trauerrednerin. Sie schreibt Kabarettprogramme und hat für ihren Roman „Strom auf der Trompete“ 2019 den Peter-Härtling-Preis erhalten.
Frederik Durczok spielt Cello, ist Historiker und Pädagoge. Er arbeitet an der Hochschule für Musik in Mainz sowie als freischaffender Musiker und Autor. Er begleitet die Lesung musikalisch.
Es liest: Ada Badey
In Kooperation mit dem Verlagshaus Römerweg
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Das Festival „Ins Offene – Die Fiktion fürchte nichts“ wird unterstützt vom Kulturamt der Stadt Wiesbaden, dem Kulturfonds Frankfurt/RheinMain u.v.a.m.
Das Copyright des Autorinnenfotos liegt bei Antonio Maria Storch.