„Freiheit für das Wort“ 2021

27.03.2021 / Förderverein Literaturhaus Wiesbaden


Wie in jedem Jahr wird auch 2021 am 23. April der Welttag des Buches gefeiert. Die UNESCO hatte 1995 das Datum auf den gemeinsamen Todestag von William Shakespare und Miguel de Cervantes gelegt. Das Literaturhaus Wiesbaden und der Förderverein Literaturhaus Wiesbaden kooperieren im Programm, das sich um diesen Welttag dreht und Autor*innen einlädt, die die Forderung nach „Freiheit für das Wort“ beim Wort nehmen.

Am 23. April 2021 wird daher die Stipendiatin des Fördervereins Literaturhaus, Rasha Habal, von Oberbürgermeister und Schirmherr des „Weiterschreiben-Stipendiums Wiesbaden“ Gert-Uwe Mende via Zoom empfangen. Wir hatten gehofft, diese Veranstaltung nun vor Ort im Rathaus durchführen zu können, aber eine Zulassung von Lesungen in geschlossenen Räumen ist zu diesem Zeitpunkt unwahrscheinlich. Schade, denn aufgrund der Pandemie war die geplante öffentliche Vorstellung der Stipendiatin schon im vergangenen Jahr ausgefallen. Jetzt also via Zomm, am Welttag des Buches, wird die 2015 aus Syrien geflohene Schriftstellerin Rasha Habal aus ihren im deutschen Exil entstandenen Texten lesen und über die Zeit sprechen, die sie seither zwar in Freiheit, aber doch im fremden Land verbracht hat.

Den Welttag des Buches rahmt der Förderverein Literaturhaus ein mit einer Sonderreihe zum Thema „Bilder von anderen“, ermöglicht durch die Unterstützung des Deutschen Kulturfonds. „Bilder von anderen“ geben Eindrücke aus anderen Ländern wieder und/oder spiegeln Erfahrungen anderer in Deutschland.

 

So wie die erste Stipendiatin des Fördervereins, Widad Nabi, die als Kurdin aus Syrien mit ihrer deutschen Kollegin Annett Gröschner als Schreibteam jetzt in Berlin zusammenarbeitet, oder Ronya Othmann, die in ihrem preisgekrönten Debütroman „Die Sommer“ als Tochter einer Deutschen und eines jesidischen Kurden aus einem nordsyrischen Dorf erzählt. Iris Wolff schreibt in ihrem Roman „Die Unschärfe der Welt“ wiederum von einer europäischen Familie, die im Banat den Zusammenbruch des Ostblocks erlebt.

Die moderierten Abendveranstaltungen des Fördervereins Literaturhaus sollten ursprünglich in der Mauritius-Mediathek stattfinden, auch sie werden alle ins Zoom-Format verlegt, mit dem wir sehr gute Erfahrungen gemacht haben – und das ein stetig wachsendes Publikum hat. – Weiterhin im Kulturforum geplant wird die Lesung mit mit Shida Bazyar, mit der das Literaturhaus selbst die Reihe am 4. Mai beschließt. Die in Deutschland als Kind iranischer Eltern geborene Autorin schreibt in ihrem Roman „Die drei Kameradinnen“ über diejenigen, die hier „weder als Deutsche noch Flüchtlinge“ betrachtet werden. Damit gibt die Reihe „Freiheit für das Wort“ jenen Autorinnen eine Stimme, die aktuelle gesellschaftliche und kulturelle Brüche literarisch thematisieren. Der Förderverein Literaturhaus dankt Literaturhaus und Mauritius-Mediathek für die Kooperation.

Die Reihe „Bilder von anderen“ wird gefördert aus Mitteln der Bundesregierung „Neustart Kultur“/Deutscher Literaturfonds