Intendantinnen: „Bühnenreif“

27.06.2024 / Förderverein Literaturhaus Wiesbaden


Dorothea Hartmann und Beate Heine, Wiesbadens neue Intendantinnen, brachten als „Literatur, auch zum Spielen“ mit: Die autobiografische Erzählung der französischen Anthropologin Nastassja Martin „An das Wilde glauben“, den Roman „Revolution“ von Viktor Martinowitsch aus Belarus, „Dschinns“, verfasst von der türkisch-kurdischen Autorin Fatma Aydemir und „Tanz der Teufel“, das Buch des kongolesisch-österreichischen Autors Fiston Mwanza Mujila. Was ein Text mitbringen müsse, um auf der Bühne adaptiert werden zu können?, fragte Moderatorin Viola Bolduan. „Gut“ müsse er sein, antwortete Beate Heine, eine „musikalische Qualität“ besitzen, ergänzte Dorothea Hartmann, die an der Deutschen Oper Berlin „An das Wilde glauben“ unter dem berlinspezifischen Titel „Bärin“ als Musiktheater herausgebracht hat. Überhaupt: Literatur aller Art böte sich als „Steinbruch“ für Theater immer dann an, wenn Regisseur*innen aus ihr heraus etwas für die Bühne entdecken könnten. Mit Fiston Mwanza Mujila sei man über eine künftige Zusammenarbeit für das Wiesbadener Theater im Gespräch. Eva-Maria Damasko und Andreas Mach – beide früher im Wiesbadener Schauspiel-Ensemble – lasen Passagen aus den jeweiligen Büchern. Der Besuch der neuen Intendantinnen traf auf ein großes neugieriges Publikum.