Autorin Iris Wolff lässt ihren neuen Roman „Lichtungen“ rückwärts laufen, d.h. im ersten Kapitel befinden sich die beiden Hauptfiguren Lev und Kato in der Gegenwart und kehren Kapitel für Kapitel in ihre rumänische Kindehit zurück. Manfred Beilharz, früherer Intendant des Wiesbadener Theaters, kehrt in seiner Lesung mit Rücksicht auf das Publikum diese Struktur um und liest die zarte Liebesgeschichte von Lev und Kato chronologisch vor mit Viola Pobitschka, seiner früheren Schauspielerin. Der Roman handelt einerseits von der Heimatverbundenheit der männlichen Figur Lev, andererseits von der Neugier der Freundin Kato, die den Westen erkunden will. Eines Tages ruft sie ihn nach Zürich: „Wann kommst du?“ ist keine rhetorische Frage – natürlich kommt Lev; und ebenso selbstverständlich kehrt sie mit ihm in das Land der gemeinsamen Herkunft wieder zurück. Eine eindrucksvoll leicht geschriebene Geschichte, mit Intensität und Geschmack vorgetragen.