„Villa Clementine“ im Netz

21.04.2020 / Ingeborg Toth


„Die Zeiten, die wir gerade erleben, sind für viele Autoren existenzbedrohend. Sie leben von Lesungen, vom Verkauf ihrer Bücher,“ sagt Autor Jochen Frickel. Ihn selbst trifft es nicht so hart, er ist „Rentner und Hobbyschriftsteller“. Doch auch er, der in den vergangenen Monaten durch die Lande gereist ist und seinen Roman über den Prinzenraub in der Villa Clementine bei vielen Gelegenheiten vorstellte, vermisst die kreative Auseinandersetzung mit dem Publikum.

„Die Villa Clementine als Literaturhaus der Stadt Wiesbaden ist ja derzeit geschlossen und niemand weiß, wann die Villa wiedereröffnet werden kann“, so Frickel. Allein deshalb kann er sich vorstellen, dass viele Menschen gerade jetzt das Bedürfnis haben, sich mit dem schönen Gebäude und seiner Vergangenheit auseinander zu setzen. „Das Buch bietet eine Möglichkeit, zumindest in der Fantasie in diese Villa einzutreten, die historischen Räume zu bestaunen und in die Zeit des 19. Jahrhunderts einzutauchen.“ Erstmals vorgestellt hat Frickel den Roman mit dem Titel „Villa Clementine – ein Politthriller aus Wiesbaden“ in einer Veranstaltung des Fördervereins Literaturhaus im Marktkeller, moderiert von dem Historiker Dr. Bernd Blisch. „Danach hat sich das Buch gut verkauft“, so der Autor. In diesen Zeiten wäre Frickel bereit gewesen, ein bestimmtes Kontingent von bereits gedruckten Büchern kostenlos an Interessierte abzugeben. Aber der Verleger winkte ab – zu schwierig, ist mit dem Versammlungsverbot nicht in Einklang zu bringen.

Das ,Rüsselsheimer Echo‘ fand Frickels Initiative bemerkenswert und berichtete darüber. In der Zeitung erschien auch der Satz, wonach Frickel auf den Förderverein des Literaturhauses verweist und zu Spenden aufruft. Weil es ja auch nach Corona noch Vereine geben muss, die das gesellschaftliche Leben wieder ankurbeln. Der Schatzmeister des Fördervereins, Michael Münch: „Tolle Aktion, ich werde unser Konto im Auge behalten und bin gespannt, ob sich da etwas tut.“

Das E-Book „Villa Clementine – ein Politthriller aus Wiesbaden“ kann bis Mitte Mai von der Website des Autors unter www.frickel-net.de kostenfrei heruntergeladen werden.