„Wem glauben wir noch – persönlichen Tweets, Nachrichten aus den Medien oder doch lieber der Literatur?“

11.04.2019 / Hartmut Oehrn


Am Abend des 3. April 2019 fand im Literaturhaus Villa Clementine eine Podiumsdiskussion statt zum Thema „Wem glauben wir noch – persönlichen Tweets, Nachrichten aus den Medien oder doch lieber der Literatur?“ Die Veranstaltung wurde vom Rotary Club Wiesbaden Nassau in Kooperation mit dem Förderverein Literaturhaus organisiert.
Die Präsidentin des Rotary Clubs, Gitta Rometsch, Rita Thies, Vorsitzende des Fördervereins Literaturhaus und Susanne Lewalter, Leiterin des Literaturhauses, konnten zahlreiche Gäste begrüßen. Die Moderation lag in den Händen von Dr. Viola Bolduan, Journalistin und langjährige Feuilletonchefin des Wiesbadener Kurier. In einer Zeit, in der sich Fake News leicht über soziale Netzwerke verbreiten, Politiker sie auch manipulativ verwenden, die Freiheit der Presse von manchen ohnehin angezweifelt wird und Reporter sie erfindungsreich ausnutzen – bleibt da nur noch die Fiktion der Literatur, die sich zumindest eindeutig zu ihr bekennt?
Darüber wurde diskutiert mit den bekannten Journalisten Stefan Schröder (Chefredakteur Wiesbadener Kurier/Tagblatt und Vorsitzender des Presseclubs Wiesbaden), Armin Conrad (Redaktionsleiter Kulturzeit 3sat a.D. und Mitglied des Vorstands des Fördervereins Literaturhaus), Wolf von Lojewski (Leiter „heute-journal“ a.D. und Buchautor) und Peter Lückemeier (Ressortleiter FAZ-Rhein-Main-Beilage a.D. und Buchautor).
Die Diskutanten räumten ein, dass unausgewogene, einseitige Berichterstattung, Fehler, auch Fakes, in der journalistischen Arbeit nicht völlig auszuschließen seien. Umso wichtiger, so stellten sie fest, seien medieninterne Filter, Kontrollinstanzen, die Fehlerhaftes möglichst rechtzeitig bemerken, es ausschließen, oder zumindest transparent machen. Das schaffe Vertrauen, sei aber in der Korrespondenz der sozialen Medien kaum möglich. Gerade hier sei es also umso wichtiger, das eigene „Hirn“ einzuschalten, Informationen zu hinterfragen, alternative Informationsquellen hinzuzuziehen, Fragen zu stellen und Kritikfähigkeit zu beweisen.
So wie auch an diesem Abend selbst. Die Veranstaltung war sehr gut besucht und die Diskussion auch mit den Gästen lebhaft.