Literaturveranstaltungen in Wiesbaden

Sie finden hier im Kalender sowohl Literaturveranstaltungen, die im Literaturhaus Villa Clementine stattfinden, als auch alle weiteren im Stadtgebiet, die uns bekannt werden. Die Veranstaltungen des Fördervereins Wiesbadener Literaturhaus Villa Clementine e.V. sind gelb hinterlegt.

Juni

Benjamin Cors: „Flammenmeer“

Autorenlesung im Sommerausschank Emmel in Wiesbaden-Bierstadt

Ein Normandie-Krimi. Nicolas Guerlain ermittelt. – Eine Küste im Sturm, ein Meer in Flammen. – Die malerische Hafenstadt Barfleur ist berühmt für ihre Muscheln, die frisch aus dem Meer auf die Teller in ganz Frankreich gelangen. Jetzt aber kämpfen die Fischer um ihre Existenz: Denn die weltbekannten »Blondes de Barfleur« sind spurlos verschwunden und niemand weiß warum.

Immer öfter entlädt sich die Verzweiflung der Seeleute in blindem Hass. Hat auch der Anschlag auf einen örtlichen Kapitän damit zu tun?

Als wenig später ein Mann an Land gespült wird, dessen Körper übersät ist mit Brandmalen, spitzt sich die Lage zu. Nicolas, der in dem beschaulichen Küstenstädtchen eigentlich Urlaub machen wollte, erkennt schnell, dass an der felsigen Küste des Cotentin ein brutaler Mörder sein Unwesen treibt …

Benjamin Cors ist politischer Fernsehjournalist und hat viele Jahre für die ›ARD Tagesschau‹, die ›ARD Tagesthemen‹ und den ›Weltspiegel‹ berichtet. Heute arbeitet er für den ›SWR‹. Er ist Deutsch-Franzose und hat die Sommer seiner Kindheit in der Normandie verbracht. Seine Krimireihe um den charismatischen Personenschützer Nicolas Guerlain hat eine große Fangemeinde, seine Bücher landen regelmäßig auf der Bestsellerliste. Benjamin Cors wurde 2016 für Strandgut mit dem Friedrich-Glauser-Preis in der Kategorie Debüt-Kriminalroman ausgezeichnet.

Eintritt: 15,- Euro; darin enthalten: Karte, 1 Getränk, 1 Brezel.

VVK bei Buch VorOrt und bei jeder Buchhandlung von „Wiesbaden liest“. Es gibt eine Abendkasse.

Link: https://wiesbaden-liest.com

Veranstalter: Buch VorOrt im Rahmen von „Wiesbaden liest im Sommer“, dem Lesefest von „Wiesbaden liest“, einem kollegialen Zusammenschluss von neun inhabergeführten und unabhängigen Buchhandlungen in Wiesbaden.

Ignaz Lozo: „Gorbatschow – Der Weltveränderer“

Autor*innenlesung. Moderation: Prof. Dr. Dr. Alexander Moutchnik - Reihe: Gespräche in der Villa

Gorbatschow. Der Weltveränderer.

Gerade jetzt könnte es sehr erkenntnisstark werden, noch einmal auf ihn zu schauen. Gerade jetzt, da auf dem Territorium des von ihm regierten einstigen Sowjetreichs ein brutaler Angriffskrieg wütet!
Michael Gorbatschow gilt als einer der größten Reformer des zwanzigsten Jahrhunderts. Er hat die deutsche Einheit als eine seiner wichtigsten Taten bezeichnet. 1990 bekam er den Friedensnobelpreis. Hatte sich der einst linientreue Kommunist definitiv vom Blockdenken und der Ideologie des Marxismus-Leninismus gelöst? War er wirklich bereits während seiner Amtszeit ein in Kategorien des Westens denkender Demokrat?
Eine ganze Reihe von Fragen, denen der Osteuropa-Historiker Ignaz Lozo entlang der Lebensstationen dieses beeindruckenden Staatsmannes nachgeht. Lozo zeichnet sein Leben nach, die Kindheit und Jugend im Nordkaukasus, die Karriere, die in der Provinz startet und in einem Moskauer Intrigengeflecht zum Aufstieg ins Politbüro der KPdSU führt,
Seine Verhandlungen mit Helmut Kohl über die deutsche Einheit, sein Ringen um Glasnost und Perestroika, seine Sicht auf das wiedervereinte Deutschland und sein Leben nach dem Ende der Sowjetunion als Privatmann.

Ignaz Lozo, der seit 1985 den Weg Gorbatschows durch die Geschichte des späten 20. Jahrhunderts begleitet hat, ist ein ebenso persönliches wie hochpolitisches Porträt gelungen. Es basiert auf zahllosen russischen Quellen, die teils als Staatsgeheimnisse deklariert sind, und vielen Gesprächen mit Gorbatschow selbst, mit seinen Gefährten und seinen Gegnern.

Ignaz Lozo beschäftigt sich seit 1985 auf journalistischer und wissenschaftlicher Ebene mit Michail Gorbatschow. Er hat zahllose russische Quellen durchgearbeitet, die teils als Staatsgeheimnis deklariert sind. Hinzu kamen viele Gespräche und Interviews mit Gorbatschow selbst, seinen Weggefährten und Gegnern. Diese differenzierte Politiker-Biografie zeichnet den Werdegang des Bauernjungen aus dem Nordkaukasus zum international anerkannten Staatsmann vielseitig und spannend nach.

Diese Veranstaltung findet in der Reihe „Gespräche in der Villa“ statt, die gemeinsam vom Förderverein Wiesbadener Literaturhaus Villa Clementine e.V., dem Presseclub Wiesbaden und dem Literaturhaus veranstaltet wird.

Felwine Sarr: „Die Orte, an denen meine Träume wohnen“

Autorenlesung & Gespräch. Moderation: Prof. Manfred Loimeier. - Lesung auf Deutsch: Stéphane Daniel Bittoun

Die Zwillingsbrüder Fodé und Bouhel wachsen im Senegal auf und könnten unterschiedlicher nicht sein. Fodé ist dem Handwerk verschrieben, führt ein traditionelles Leben in seiner Heimat und folgt seiner spirituellen Berufung. Hingegen zählen für Bouhel nur die Literatur und Kunst. Er geht nach Frankreich, verliebt sich in die polnische Studentin Ulga und verliert seinen Bruder aus den Augen. Jahre später finden sie sich wieder und merken, dass sie weit mehr trennt als tausende Kilometer über den Globus.

FELWINE SARR wurde 1972 in Niodior geboren und ist senegalesischer Sozialwissenschaftler, Autor und Musiker. Seine Bücher „Afrotopia“ (2016) und „Zurückgeben. Über die Restitution afrikanischer Kulturgüter“ (2019) sorgten für weltweite Debatten. Er hat mehrere Bände mit Kurzprosa und Erzählungen veröffentlicht.

Kartenvorverkauf über die Tourist-Info oder die Homepage des Literaturhauses https://www.wiesbaden.de/microsite/literaturhaus/service/content/kartenservice.php. Es gibt eine Abendkasse.

 

Sophia Kimmig: „Lebendige Nacht“

Autorinnenlesung im Heidehäuschen der Naturfreunde in Wi-Dotzheim

Das Buch entführt in die Dunkelwelt und öffnet die Augen für die Wunder der Nacht direkt vor unserer Tür. Wenn die Sonne untergegangen ist, wird es bei den Wildtieren erst richtig interessant: Die Nacht ist nicht nur eine Zeit, sondern ein vielfältiger Lebensraum, über den wir immer noch zu wenig wissen.

Wo tagsüber Menschen auf Busse warten, durchwühlt eine Wildschweinfamilie den Mülleimer an der Haltestelle. Füchse suchen nach Futter, Glühwürmchen senden Blinksignale an potenzielle Partner, Waschbären durchstöbern das Gebüsch.

Die Wildbiologin Sophia Kimmig ist den Geheimnissen der Nacht auf der Spur. Sie stellt dabei nicht nur ihre wilden Bewohner vor, sondern zeigt auch, wie es ist, in dieser Parallelwelt zu leben: Wie sie entstand, wie es dort aussieht, sich anfühlt oder riecht. Eine faszinierende Reise zu den Wundern der Nacht.

Sophia Kimmig, geboren 1988, erforscht an einem Institut der Leibnizgesellschaft in Berlin, wie Wildtiere sich an verändernde Lebensraumbedingungen anpassen. 2021 erschien ihr Bestseller ›› Von Füchsen und Menschen ‹‹. In Vorträgen, durch Medienarbeit und mit ihren Texten verfolgt sie ihr Anliegen, Menschen die Vielfalt und den Wert der Natur näherzubringen und Akzeptanz für Natur- und Artenschutz zu schaffen. Die Autorin lebt in Berlin.

Vorverkauf in der Buchhandlung spielen & LESEN und in jeder Buchhandlung von „Wiesbaden liest“. Es gibt eine Abendkasse. – Link: https://wiesbaden-liest.com

Veranstaltung im Rahmen von „Wiesbaden liest im Sommer“, dem Lesefest von „Wiesbaden liest“, einem kollegialen Zusammenschluss von neun inhabergeführten und unabhängigen Buchhandlungen in Wiesbaden.

Anne Reith: „Robertas Erbe“

Autorinnenlesung im Café Rosalie in Nordenstadt

Bei Rosalie in Nordenstadt lebt der Charme längst vergangener Zeiten dank der Besitzerin sowohl im Café als auch in der Pension wieder auf. Diesen Zauber fängt auch der Roman „“Robertas Erbe“ von Anne Reith ein. – Man fühlt sich bei „Rosalie“ sofort in die alte Villa in Hamburg versetzt, die die junge Sina erbt.

In Anne Reiths mysteriös-romantischen Debüt plant Sina, die Villa zu renovieren und zu verkaufen – macht aber diese Rechnung ohne das Schicksal. Das hält neben einer geheimnisvollen Familiengeschichte und dramatischen Ereignissen auch die Liebe für sie bereit – und stellt ihr bisheriges Leben vollends auf den Kopf.

Anne Reith selbst lebt mit ihrer Familie seit letztem Jahr in Nordenstadt und freut sich auf die Gelegenheit, die LeserInnen der Nachbarschaft kennenlernen zu dürfen und sie zu einem kleinen Ausflug in die wunderschöne Metropole Hamburg zu entführen.

Unda Hörner: „Brecht und die Frauen – Geliebte, Gefährtinnen, gute Geister!

Autorinnenlesung im Eckhaus

Zum 125. Geburtstag von Bertolt Brecht am 10.2.2023

Unda Hörner zeichnet Brechts Lebensweg anhand der wechselvollen Beziehungen zu den wichtigsten Frauen an seiner Seite nach, von Augsburg über München nach Berlin und schließlich ins Exil – der Brecht-Tross zieht nach Prag, Wien, in die Schweiz, nach Dänemark, Schweden und Finnland bis in die USA und zurück nach Europa.

Es entstehen lebendige biografische Porträts von Paula Banholzer, Marianne Zoff, Helene Weigel, Margarete Steffin,

Ruth Berlau und Elisabeth Hauptmann, die faszinierende Einblicke bieten in Leben und Werk des Dramatikers, der sich zeitlebens auf die Unterstützung seiner Gefährtinnen, Geliebten und guten Geister verlassen konnte – allesamt außergewöhnliche Frauen, deren Anteil an seinem Werk kaum zu überschätzen ist.

Unda Hörner, geb. 1961, studierte Germanistik und Romanistik in Berlin und Paris und promovierte 1993 über die Schriftstellerin Elsa Triolet. Sie lebt und arbeitet als freie Autorin, Herausgeberin, Journalistin und Übersetzerin in Berlin. Mit »Unter Nachbarn« publizierte sie 2000 ihren ersten Roman. Seither erschienen zahlreiche Biografien und Romane. U.a. »Auf nach Hiddensee«, »Kafka und Felice«, »Scharfsichtige Frauen. Fotografinnen in Paris.« sowie ihre Jahreszahlen-Trilogie, »1919–Das Jahr der Frauen«, »1929–Frauen im Jahr Babylon« und »1939–Exil der Frauen«.

Vorverkauf in der Buchhandlung Vaternahm und in jeder Buchhandlung von „Wiesbaden liest“. Es gibt eine Abendkasse. – Link: https://wiesbaden-liest.com

Veranstaltung im Rahmen von „Wiesbaden liest im Sommer“, einem Lesefest von „Wiesbaden liest“, dem kollegialen Zusammenschluss von neun inhabergeführten und unabhängigen Buchhandlungen in Wiesbaden.

 

 

 

Dostojewskis Erben

Wiesbadener Autorentreff

„Dostojewskis Erben“ nennen sich – augenzwinkernd – Autorinnen und Autoren aus Wiesbaden und Rhein-Main, die sich regelmäßig im Literaturhaus Villa Clementine zusammenfinden, um über das Schreiben zu diskutieren, gemeinsame Projekte zu planen und sich mit Kolleginnen und Kollegen auszutauschen. Herzlich dazu eingeladen ist, wer selbst schreibt, Bücher verlegt oder sich auf andere Weise mit Literatur verbunden fühlt.

Anfragen bitte an Susanne Kronenberg unter mail@susanne-kronenberg.de.

Tanja Raich & Kristof Magnussen: „Das Paradies ist weiblich“

Autor*innenlesung & Gespräch. Moderation: Marita Hübinger (ZDF)

Als „Einladungen in eine Welt, in der Frauen das Sagen haben“, versteht sich die Anthologie „Das Paradies ist weiblich“ und zeigt in zwanzig literarischen Entwürfen, wie sie denn aussehen würde, die Welt im Matriarchat. Herausgeberin Tanja Raich versammelt bekannte Autorinnen und Autoren, die ihren ganz eigenen Ausblick niederschreiben, von vertauschten genderbasierten Klischees bis hin zu tierischen Betrachtungen im Seepferdchen-Milieu. Jeder Beitrag ist dabei so individuell wie die Feder, aus der er stammt, und regt dazu an, sich selbst Gedanken zu machen über das Leben unter weiblicher Herrschaft.

Kristof Magnusson ist unter den Beitragenden und liest an diesem Abend seinen Text „Die Sache mit dem Namen“.

TANJA RAICH wurde 1986 in Meran geboren und lebt als Lektorin und Autorin in Wien. 2019 erschien ihr erster Roman „Jesolo“, für den sie für den Österreichischen Buchpreis Debüt sowie für den Literaturpreis Alpha nominiert war.

KRISTOF MAGNUSSON wurde 1976 in Hamburg geboren und ist Autor und Übersetzer aus dem Isländischen. Er ist der Verfasser zahlreicher Romane, Theaterstücke und Hörbücher. Zuletzt erschien 2020 der Roman „Ein Mann der Kunst“. 2015 hatte er die Wiesbadener Poetikdozentur: junge Autor:innen inne.

Kartenvorverkauf über die Tourist-Info oder die Homepage des Literaturhauses https://www.wiesbaden.de/microsite/literaturhaus/service/content/kartenservice.php. Es gibt eine Abendkasse.

Iris Wolff: „Die Unschärfe der Welt“

Iris Wolff erzählt die bewegte Geschichte einer Familie aus dem Banat, deren Bande so eng geknüpft sind, dass sie selbst über Grenzen hinweg nicht zerreißen. Ein Roman über Menschen aus vier Generationen, der auf berückend poetische Weise Verlust und Neuanfang miteinander in Beziehung setzt.

In »Die Unschärfe der Welt« verbinden sich die Lebenswege von sieben Personen, sieben Wahlverwandten, die sich trotz Schicksalsschlägen und räumlichen Distanzen unaufhörlich aufeinander zubewegen. So entsteht vor dem Hintergrund des zusammenbrechenden Ostblocks und der wechselvollen Geschichte des 20. Jahrhunderts ein großer Roman über Freundschaft und das, was wir bereit sind, für das Glück eines anderen aufzugeben. Kunstvoll und höchst präzise lotet Iris Wolff die Möglichkeiten und Grenzen von Sprache und Erinnerung aus – und von jenen Bildern, die sich andere von uns machen.

Iris Wolff, geboren in Hermannstadt, Siebenbürgen. Die Autorin wurde für ihr literarisches Schaffen mit zahlreichen Auszeichnungen geehrt, darunter mit dem Marieluise-Fleißer-Preis und dem Marie Luise Kaschnitz-Preis für ihr Gesamtwerk. Zuletzt erschien 2020 der Roman »Die Unschärfe der Welt«, der mit dem Evangelischen Buchpreis, dem Eichendorff-Literaturpreis, dem Preis der LiteraTour Nord sowie dem Solothurner Literaturpreis ausgezeichnet sowie unter die fünf Lieblingsbücher des Deutschen sowie des Deutschschweizer Buchhandels gewählt wurde. Die Autorin lebt in Freiburg im Breisgau.

Vorverkauf bei der Buchhandlung erLesen und bei jeder Buchhandlung von „Wiesbaden liest“. Es gibt eine Abendkasse. – Link: https://wiesbaden-liest.com

Veranstaltung im Rahmen von „Wiesbaden liest im Sommer“, dem Lesefest von „Wiesbaden liest“, einem kollegialen Zusammenschluss von neun inhabergeführten und unabhängigen Buchhandlungen in Wiesbaden.

Kinderbuch-Lesung mit Musik & Zeichenstift

Autor: Peter Ederer / Musik: Niklas Kleber - in einem Innenhof im Rheingauviertel

Im Anschluss an die Lesung wird Peter Ederer zusammen mit den Kindern zeichnen und malen.

Eines Tages wird die kleine Eintagsfliege Bele einfach eingesaugt! Ihr wird schnell klar: Hier kann und will sie nicht bleiben. Sie macht sich also auf die Suche nach dem Ausgang, den nur der Beutelkönig kennt. In einer Odyssee durch verschiedene Beutel-Welten, merkt sie immer mehr, dass sie hier drinnen nicht alleine ist.

Begleitet wird die Geschichte mit Musik und Liedtexten von Niklas Kleber.

Das dazugehörige Hörbuch wird gesprochen und gesungen von Badesalz.

Peter Ederer ist Gründer und Inhaber des Illustrations- und Animationsstudio White Rabbit Studio mit Sitz in der Walkmühle. Mit seinem Team setzt er Projekte aus den Bereichen TV, Event, Industrie und Kultur um und ist Dozent an der FH Wiesbaden. Neben seiner Tätigkeit im Studio entwickelt Peter Ederer gerne eigene Ideen und denkt sich Kindergeschichten aus.  Ob im beruflichen Alltag oder bei freien Projekten – Peter Ederer glaubt nach eigenem Bekunden fest daran, „dass man mit dem Stift besser denken kann“.

VVK- Karten bei jeder Buchhandlung von „Wiesbaden liest“. Es gibt eine Tageskasse.

Link: https://wiesbaden-liest.com

Veranstaltung im Rahmen von „Wiesbaden liest im Sommer“, dem Lesefest von „Wiesbaden liest“, einem kollegialen Zusammenschluss von neun inhabergeführten und unabhängigen Buchhandlungen in Wiesbaden

Johann von Bülow: „Roxy“ – im Anschluss Film: „Frantz“ von François Ozon

Autorenlesung mit anschließender Filmpräsentation in der Caligari FilmBühne

Marc Berger muss nach München. Zur Beerdigung seines einst besten Freundes. Dabei hatte Roy buchstäblich alle Möglichkeiten der Welt. Damals. Marc blickt zurück auf sein halbes Leben, Freundschaften, Lieben. München, Achtzigerjahre: Marc wächst in der Doppelhaussiedlung auf.

Er will ausbrechen, Schauspieler werden, die Welt erobern. Die liegt seinem Freund, dem Industriellensohn Roy – eigentlich Robert –, schon zu Füßen. Die beiden träumen und hoffen, wachsen aneinander, aber auch hinein in eine Glamourwelt, die sich in der Edeldisco «Roxy» trifft. Sie feiern das Dasein. Aber die Linien zwischen Freundschaft und Rivalität sind manchmal dünn. Sie lernen die umwerfende Carolin kennen, die alles verändert.

Packend und zugleich mit großer Leichtigkeit erzählt Johann von Bülow in diesem starken, vom Leben inspirierten Roman von Schicksal und Zufall, von den Wegen, die man geht, vom luxuriösen Unglück des Reichtums und der Wucht echter Entscheidungen – kurz: davon, was wirklich zählt.

Johann von Bülow, geboren 1972 in München, zählt zu den bekanntesten deutschen Schauspielern seiner Generation. Nach einem Studium an der Otto-Falckenberg-Schule spielte er an wichtigen Theatern wie dem Schauspielhaus Bochum; darüber hinaus ist er in zahlreichen deutschen und internationalen Kino- und Fernsehfilmen zu sehen und arbeitet mit Regisseuren wie Oliver Hirschbiegel und François Ozon. «Roxy» ist sein erster Roman.

 

Der Film »Frantz«: u.a. Einladung zu dem Wettbewerb der 73. Filmfestspielen Venedig, Nominierungen für den europäischen Filmpreis und den César, Gewinner des Gilde-Filmpreises.

1919 besucht der junge französische Soldat Adrien in Quedlinburg das Grab eines ein Jahr zuvor im Krieg gefallenen deutschen Soldaten. Anschließend sucht er die Eltern des Toten auf, die im ersten Moment von seiner Anwesenheit überfordert sind, doch bald in ihm einen alten Freund des Sohnes Frantz zu erkennen glauben. Bei dem älteren Ehepaar lebt zudem Frantz’ Verlobte Paula, der der Fremde ebenfalls in kurzer Zeit ans Herz wächst. Im Dorf stößt die Verbrüderung der Familie mit Adrien auf Unverständnis, ist er doch Franzose und repräsentiert den Feind, der die Schuld am Tod vieler Söhne der Stadt trägt.

„Ein mit großem Stilwillen inszeniertes, berührendes Drama um Krieg und Frieden, Verlust und Vergebung, Liebe und Lebenswillen. (….) Große europäische Filmkunst!“

FRANTZ – D/F 2016, 113 Min.

Regie: François Ozon I Buch: François Ozon I Kamera: Pascal Marti I Musik: Philippe Rombi

Mit: Paula Beer, Pierre Niney, Ernst Stötzner, Marie Gruber, Johann von Bülow.

 

Vorverkauf: 

direkt zum Ticketshop >>

Link: https://booking.cinetixx.de/frontend/index.html?cinemaId=2079319745&showId=2780058817&bgswitch=false&resize=false#/show/2079319745/2780058817

Und an der Abendkasse der FilmBühne Caligari.

 

Mit Unterstützung der Nassauischen Sparkasse. Veranstaltung im Rahmen von „Wiesbaden liest im Sommer“, dem Lesefest von „Wiesbaden liest“, einem kollegialen Zusammenschluss von neun inhabergeführten und unabhängigen Buchhandlungen in Wiesbaden

Copyright des Fotos von J.v. Bülow: Nils Schwarz

 

Hans Dieter Schreeb, Lone Sonlov-Kögel, Detlef Schaller : „Süße kleine Angela“

Lesung & Gespräch mit den drei Autoren. Moderation: Ingeborg Toth

Um 1903 hatte Wiesbaden fast 100 000 Kurgäste. Drei davon waren die Berlings – eine äußerst wohlhabende dänische Familie mit fast erwachsener Tochter. Wie Vater Berling das Wiesbaden von 1903 erlebte, hielt er auf über 300 Ansichtskarten mit den Sehenswürdigkeiten der Stadt fest. Alle an seine geliebte Tochter Angela geschickt – an die Wiesbadener Hoteladresse.

Neben Vater Berlings Eindrücken von Wiesbaden, die aus dem Dänischen übersetzt wurden, erzählt in dem reich mit Postkarten bebilderte Buch „Süße kleine Angela“ der Autor Hans Dieter Schreeb die Geschichte der Berlings auf seine Weise.

Hans Dieter Schreeb und die Co-Autoren Lone Sonlov-Kögel sowie Detlef Schaller sind am Montag, 19. Juni, 19.30 Uhr, in der Veranstaltung des Fördervereins Literaturhaus Villa Clementine Roten Salon des Literaturhauses zu Gast.

Literaturforum (Terminänderung!)

Leitung: Rita Thies

Das „Literaturforum“ ist eine für alle Interessierten offene Veranstaltung, in der Romane, Novellen oder Erzählungen aus dem Bereich der aktuellen Literatur und des 20. Jahrhunderts diskutiert werden. Es findet auf Initiative des Fördervereins seit vielen Jahren im Literaturhaus statt.

Auf dem Programm stehen diesmal von Ljudmila Ulitzkaja „Eine Seuche in der Stadt“ und von Karine Tuil „Diese eine Entscheidung“.

Näheres auf dieser Webseite in Kürze unter „Literaturforum“.

  • Eine Voraussetzung für die Teilnahme an diesem Diskussionsforum versteht sich von selbst: Die Bücher sollten gelesen sein! – Wir sind ein Leser*innenforum.

Wie arbeitet ein Verlag?

Von der Idee bis zum fertigen Buch. Das Verlagshaus Römerweg gewährt Einblicke.

In Wiesbaden gibt es ein Haus der schönen Bücher: das VERLAGSHAUS RÖMERWEG.

Der Verleger, Lothar Wekel, wird an diesem Abend über Facetten und Hintergründe seiner Arbeit berichten, der Suche nach Autorinnen und Autoren, dem Aufspüren interessanter Themen, dem Aufgreifen von Themen im gesellschaftlichen Diskurs.

Wie aus der Idee ein richtig schönes Buch wird, von der Wahl des Papiers bis zur ansprechenden Einbandgestaltung, und wie die Produktion nachhaltig gelingen kann, verrät Karina Bertagnolli.

Beide werden Ihre Fragen beantworten und zudem Buchreihen vorstellen, die ihnen besonders am Herzen liegen.

 

Das Copyright für das Beitragsfoto besitzt Karina Bertagnolli.

Zu einem Bücherfest

lädt Jutta Schubert

Bei einem Bücherfest stellt die Autorin Jutta Schubert neue Bücher von Autoren aus Wiesbaden und der Region vor. Es gibt Kostproben aus den Büchern, einen großen Büchertisch und Autorinnen und Autoren zum Anfassen.

Es lesen Peter H.E. Gogolin (Wiesbaden), Alexander Pfeiffer (Wiesbaden), Ralph Roger Glöckler (Frankfurt) und Jutta Schubert (Wiesbaden).

Cay Rademacher: „Stille Sainte-Victoire“

Ein Provence-Krimi. Autorenlesung auf dem Alten Friedhof in Kloppenheim

Ein Provence-Krimi .Der zehnte Fall für Capitaine Roger Blanc.

Capitaine Roger Blanc steht vor einem auf bizarre Weise getöteten Mann, ausgerechnet im Schatten der Sainte-Victoire, dem berühmten Berg, den Cézanne auf vielen Gemälden verewigt hat.

Roland Dallest war ein Bauingenieur aus Lyon, der die Statik eines lokalen Staudamms untersuchte; für seinen Tod scheint niemand ein Motiv zu haben. Aber Blanc findet rasch heraus, dass dessen Zwillingsbruder Christian ebenfalls in der Nähe arbeitet: ein berühmter Paläontologe, der seit Jahren Dinosaurierknochen an der Sainte-Victoire entdeckt.

Liegt hier womöglich ein schrecklicher Irrtum vor? Wollte der Mörder eigentlich den bekannten Wissenschaftler töten und verwechselte diesen mit dem zufällig anwesenden Zwillingsbruder?

Nach und nach stößt Blanc auf die Geheimnisse rund um den Staudamm. Und auch auf die Geheimnisse der Paläontologen, die sich einen gnadenlosen Wettkampf um Fossilien, Geld und Ruhm liefern. Schon bald sehen Blanc und seine Kollegen Marius und Fabienne mehr Verdächtige als ihnen lieb ist …

Cay Rademacher, geboren 1965, ist freier Journalist und Autor. Seine Provence-Serie umfasst zehn Fälle, zuletzt erschien ›Geheimnisvolle Garrigue‹ (2022). Bei DuMont veröffentlichte er auch seine Romane aus dem Hamburg der Nachkriegszeit: ›Der Trümmermörder‹ (2011), ›Der Schieber‹ (2012) und ›Der Fälscher‹ (2013). Außerdem erschienen die Kriminalromane ›Ein letzter Sommer in Méjean‹ (2019), ›Stille Nacht in der Provence‹ (2020) und ›Die Passage nach Maskat‹ (2022). Cay Rademacher lebt mit seiner Familie bei Salon-de-Provence in Frankreich.

Vorverkauf bei Buch VorOrt und in jeder Buchhandlung von „Wiesbaden liest“. Es gibt eine Abendkasse. – Link: https://wiesbaden-liest.com

Veranstaltung im Rahmen von „Wiesbaden liest im Sommer“, dem Lesefest von „Wiesbaden liest“, einem kollegialen Zusammenschluss von neun inhabergeführten und unabhängigen Buchhandlungen in Wiesbaden

Eröffnung des Literaturfestivals „Ins Offene“ mit „Steinway“ von Rongfen Wang

Lesung & Gespräch mit Rongfen Wang. Es liest: Eva-Maria Damasko. Moderation: Stefan Schröder

ERÖFFNUNG

Mit kleinem Fest im Anschluss

Nach einer kurzen Eröffnung, bei der auch Kulturdezernent Axel Imholz ein kurzes Grußwort sprechen wird, starten wir direkt ins Programm – und das mit dem Debütroman einer Autorin, die schon viele Jahre hier in Wiesbaden lebt: „Steinway“ von Rongfen Wang.

Rongfen Wang : „Steinway“

Ein Roman voll ungeheuerlicher, aber wahrer Geschichten aus dem zwanzigsten Jahrhundert Chinas. Shi Sun und seine Schwester Shi Zhu lernen Klavierspielen auf einem gebrauchten Steinway. Shi Sun sitzt aber lieber bei den Großmüttern und lässt sich Geschichten erzählen. Auch die der Klavierlehrerin Cheng Pinzhi, die ihre Familie in der Kulturrevolution verliert und selbst sechs Jahre im Gefängnis verbringt, wo mit jeder neuen Zellennachbarin Chinas Historie ein neues Gesicht erhält. Verrohung, Verelendung und die zahllosen Toten während der chinesischen Kulturrevolution werden greifbar. Es ist aber auch ein Roman, der von Zusammenhalt und Solidarität handelt.

 

Rongfen Wang, 1945 in China geboren, studierte Germanistik in Peking, war zwischen 1966 und 1979 in U-Haft und im Arbeitslager. Danach arbeitete sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin, später Professorin an der Chinesischen Akademie für Sozialwissenschaften. Seit 1989 lebt sie in Deutschland.

Es liest: Eva-Maria Damasko. Sie trat nach ihrem Schauspiel-Diplom an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt am Main 2006 ihr Engagement am Staatstheater Wiesbaden an. Seit 2010 arbeitet sie als Sprecherin, Schauspielerin, Autorin und Regisseurin für eigene Theater- und Musiktheaterproduktionen sowie als Gastschauspielerin.

Moderation: Stefan Schröder, Journalist. Er ist gelernter Historiker, lebt und arbeitet seit 2008 in Wiesbaden, bis zu seinem Ruhestand im Frühjahr 2022 war er für die Mediengruppe VRM tätig, u.a. bis 2020 als Chefredakteur des Wiesbadener Kurier. Schröder ist Vorsitzender des Presseclubs.

Diese Veranstaltung zum Auftakt unseres fünftägigen Festivals wird in Kooperation mit dem Presseclub Wiesbaden angeboten.

Markus Orths: „Crazy Family“ – Lesung für Kinder

Lesung & Gespräch mit Markus Orths. Es liest: Grit Schade. Moderation: Oliver Wronka

Kennst du schon Familie Hackebart?
Die 13-jährige Brooklyn ist super vernünftig, während Zosch, elf Jahre, am liebsten Brawl Stars zockt. Lulu ist mit ihren sechs Jahren die Jüngste und hochbegabt und der achtjährige Mönkemeier lebt ausschließlich für die Kunst. Als die Familie aufgrund eines „Malheurs“ Mönkemeiers im örtlichen Kunstmuseum in Geldnöte gerät, meldet Brooklyn alle zu einer Quizsendung im Fernsehen an. Ob die Hackebarts nun Millionäre werden? Ihre Chancen stehen gut. Schließlich hat man ja Lulu.

Markus Orths wohnt in Karlsruhe und schreibt dort von morgens bis abends seine Bücher. Fünfzehn Schmöker für Erwachsene und neun für Kinder hat er schon geschafft. Die Kinderbücher schreibt er natürlich auch für seine eigenen Kinder, drei an der Zahl. Sämtliche Ähnlichkeiten der Familie Hackebart zur Familie Orths sind aber rein zufällig. Na ja, jedenfalls meistens.

Es liest: Grit Schade. Sie ist in Wiesbaden geboren und hat in Mainz und Prag Buchgestaltung studiert. Als Designerin ist sie in der Veranstaltungsbranche tätig. Seit 2020 liest sie bei diversen Veranstaltungen, unter anderem in der Mauritius Mediathek. Sie arbeitet oft mit Oliver Wronka zusammen.

Moderation: Oliver Wronka, geb. in Freiburg. Er studierte dort Philologie sowie Schauspiel an der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch in Berlin. Er spielte an vielen Häusern, darunter am Hessischen Staatstheater. Von 2010 bis 2014 leitete er das Junge Staatstheater Wiesbaden. Seit 2014 arbeitet er frei als Berater für Kommunikation, Regisseur, Schauspieler und Sprecher.

Das Copyright des Fotos von Markus Orths besitzt Olaf Kutzmutz.

Stefan Piasecki: „Die Sterne der Welt“

Lesung & Gespräch mit Stefan Piasecki. Es liest: Ulrich Cyran. Moderation: Armin Conrad

„Die Sterne der Welt“ erzählt einen Spionagethriller aus der Perspektive der Stasi. Tätig als IM bei einem Münchener Rüstungskonzern soll Linn Darburg 1978 Aktivitäten der Stuttgarter Firma OTRAG ausspähen, die in Zaire ein riesiges Gebiet gepachtet hat, um dort, abseits internationaler Rüstungskontrollen, Raketen zu entwickeln und zu testen. Wegen der RAF-Antiterrorfahndung wird sie überstürzt aus der BRD abgezogen. Eine neue Aufgabe wartet: Angesichts der sich abzeichnenden Revolution im Iran soll das Vermögen der kommunistischen Tudeh-Partei in die DDR gerettet werden. Die in die DDR geflüchtete Aktivistin Kobra Sendeghi will einen Untergrundsender aufbauen. Doch das transferierte Geld verschwindet. Linn ahnt: Wenn sie scheitert, endet sie als Feindin von Ost und West.

Stefan Piasecki ist Hochschullehrer für Medien, Politik und Soziologie. Seine Forschungen fließen ein in präzise recherchierte Romane wie „Kleine Frau im Mond“ und „Himmelsleiter“.

Es liest: Ulrich Cyran, geb. 1956. Er absolvierte seine Schauspielausbildung an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Hamburg. Als Theater-Schauspieler war er u.a. am Staatstheater Wiesbaden und Darmstadt, an der Internationalen Kulturfabrik Kampnagel und am Mousonturm in Frankfurt zu sehen. Seit vielen Jahren steht er auch vor der Kamera.

Moderation: Armin Conrad, Vorstandsmitglied des Fördervereins. Er hat bis 2015 das 3sat-Magazin Kulturzeit geleitet. Davor war er Filmemacher für ‘Aspekte’ und für ARD-Sender als Reporter und Autor tätig.

 

 

Lisa Roy: „Keine gute Geschichte“

Lesung & Gespräch mit Lisa Roy. Es liest: Franziska Geyer. Moderation: Arno Goßmann

Arielle Freytag, Anfang dreißig, hat es eigentlich geschafft: Aufgewachsen im prekären Essener Stadtteil Katernberg, verdient sie als Social-Media-Managerin in Düsseldorf mittlerweile viel Geld. Bis eine Depression sie aus der Bahn wirft und für eine Weile in die «Klapse» bringt. Kaum wieder zu Hause, erreicht sie ein Anruf aus Katernberg,und zum ersten Mal seit zwölf Jahren kehrt Arielle an den Ort ihrer Jugend zurück. Dort werden seit ein paar Tagen zwei Mädchen vermisst – was Arielle mit Wucht an ihre Mutter erinnert, die vor vierundzwanzig Jahren spurlos verschwand. Damals blieb sie allein bei ihrer eigenwilligen Großmutter zurück. Wer ihr Vater ist, weiß sie nicht, auch ihr dunkles, lockiges Haar und die Haut- farbe sind nur ein vager Hinweis: türkisch, arabisch, iranisch? Während in Katernberg fieberhaft nach den Mädchen gesucht wird, stellt Arielle sich den schmerzhaften Fragen, auf die sie immer dringender Antworten braucht. Hat ihre Mutter sie verlassen, oder ging sie nicht freiwillig?

Lisa Roy wurde 1990 in Leipzig geboren und wuchs im Ruhrgebiet auf. Sie studierte in Dortmund und Köln und veröffentlichte in verschiedenen Literaturzeitschriften und Anthologien. Für die Arbeit an ihrem ersten Roman „Keine gute Geschichte“ erhielt sie 2021 das Rolf-Dieter-Brinkmann-Stipendium der Stadt Köln und den GWK Förderpreis Literatur. Lisa Roy lebt mit ihrer Familie in Köln.

Es liest: Franziska Geyer. Sie war nach dem Schauspielstudium an der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch u.a. am Hebbeltheater Berlin, am Stadttheater Würzburg, an den Bühnen der Stadt Bonn und am Staatstheater Wiesbaden engagiert. Seit 2008 arbeitet sie freiberuflich und entwickelt u.a. Theaterperformances mit jungen Menschen.

Moderation: Arno Goßmann, geb. in Wiesbaden. Er hat Rechtswissenschaft studiert und war über 25 Jahre in der Hessischen Landesverwaltung tätig. Von 2007 bis 2017 war Goßmann Bürgermeister und u.a. Sozialdezernent in der hessischen Landeshauptstadt. Der Literaturliebhaber ist in seinem Ruhestand in mehreren Organisationen ehrenamtlich tätig, u.a. im Beirat des Fördervereins.

Das Copyright des Fotos von Lisa Roy besitzt Heike Steinweg.

Susanne Kronenberg: „Wiesbadener Visionen“ – Norma Tanns zehnter Fall

Autorinnenlesung im Café Erste Sahne

Rauch auf der Rue. Brennende Luxuswagen in Wiesbaden. Unter Verdacht stehen Aktivisten, die für eine Verkehrswende kämpfen. Teil der Gruppe ist die 20jährige Ona. Erst kürzlich folgte sie ihrer Großmutter aus der spanischen Heimat in deren Geburtsstadt Wiesbaden. Jorinde Ruiz Alvarez sorgt sich um ihren Bruder, der den Kontakt zu ihr abgebrochen hat. Freiwillig? Oder schottet seine Lebensgefährtin den Immobilieninvestor ab? Jorinde bittet die Privatdetektivin Norma Tann um Hilfe. Bald darauf wird in einem ausgebrannten Auto ein Toter entdeckt. Sind Ona und ihre Gruppe in den Mord verwickelt? Norma Tann, die sich auf den Spuren des verschwundenen Immbolieninvestors befindet, ist doppelt gefordert.

Charles Brauer: „Die blaue Mütze und andere Geschichten aus meinem Leben“

Der Schauspieler und Autor liest aus seinem Erinnerungsbuch vor. Moderation: Linde Dehner

Theater- und Film-Schauspieler Charles Brauer, bekannt u.a. als „Tatort“-Kommissar Peter Brockmöller, hat auf sein Leben zurückgeblickt und gemeinsam mit Autor und Regisseur Thomas Blubacher ein Buch darüber geschrieben: „Die blaue Mütze und andere Geschichten aus meinem Leben“.  Charles Brauer, heute 87, erinnert sich an über ein Dreivierteljahrhundert deutscher Theater- und Schauspielgeschichte und seiner Zusammenarbeit mit fast allen Größen seines Metiers. Er erzählt darüber hinaus auch von seiner Kindheit im zerbombten Berlin und wie er als Elfjähriger für den Film entdeckt wurde, von den Anfängen auf der Bühne und vor der Kamera.

Charles Brauer, Sprecher unzähliger Hörbücher, liest selbst aus seinem in diesem Frühjahr erschienenen Erinnerungsbuch.

Moderation: Linde Dehner. Sie begann nach einigen Stationen im Kulturbereich in Frankfurt, Los Angeles und Dresden für ZDF / Arte zu arbeiten. Außer Dokumentationen zur Wissenschaft betreut sie als Redakteurin auch andere Formate wie z.B. „Wunderwelten“, „history light“ und Sonderprojekte.

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Detaillierte Informationen:

CHARLES BRAUER, geb. 1935 in Berlin, stand er 1946 für den dritten deutschen Nachkriegsfilm vor der Kamera und debütierte ein Jahr später auf der Bühne. Er nahm Schauspielunterricht an der Max-Reinhardt-Schule in Berlin, spielte an Theatern in Berlin, Basel und Hamburg und schrieb Fernsehgeschichte als Sohn in der ersten deutschen Familienfernsehserie Familie Schölermann. Prägend war ab 1956 seine Zeit unter Gustaf Gründgens am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg, von wo er 1976 für sieben Jahre an die Münchner Kammerspiele wechselte. Er arbeitete mit Regisseuren wie Fritz Kortner, Dieter Dorn, Ernst Wendt und George Tabori, gastierte an Bühnen in Hamburg, Stuttgart, Berlin, Hannover, München, Essen, Düsseldorf, Bochum und bei den Salzburger Fest- spielen. Einem breiten Publikum wurde er durch seine zahlreichen Film- und Fernsehrollen bekannt, unter anderem als Hamburger Tatort-Kommissar in den Jahren 1986 bis 2001, in der Vorabendserie Unser Lehrer Doktor Specht und der 113-teiligen Familiensaga Samt und Seide, sowie als Hörbuchsprecher.

 

Das Copyright des Fotos von Charles Brauer liegt bei Ute Schendel.

 

Lara Schützsack: „Derselbe Mond“ – Lesung für Kinder

Lesung & Gespräch mit Lara Schützsack. Es liest: Katja Straub. Moderation: Oliver Wronka

Die Sommerferien sind vorbei, doch der Sommer macht einfach weiter. Magdalene hängt wie alle aus ihrer Klasse im Skaterpark rum. Im Gegensatz zu allen anderen hat sie keine Lust mehr, Felix anzuhimmeln, nur weil der ein paar öde Tricks auf dem Skateboard kann. Da betritt ein Mädchen die Halfpipe wie eine Bühne, blaue Haare, seltsame Klamotten, und es scheint ihr total egal zu sein, was die anderen über sie denken. Magdalene findet die Blaue unmöglich und faszinierend zugleich. Und sorgt dafür, dass sie sich wiedersehen.

Lara Schützsack, geboren 1981 in Hamburg, studierte Germanistik, Allgemeine und Vergleichende Lite- raturwissenschaften sowie Amerikanische Literatur und Kultur an der Universität Potsdam. Es folgte ein Drehbuchstudium an der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin. Lara Schützsack erhielt für ihr Debüt „Und auch so bitterkalt“ den Ulla-Hahn-Autorenpreis 2014 sowie den Oldenburger Kinder- und Jugendbuch- preis 2014, außerdem 2019 den Korbinian-Paul Maar- Preis für junge Talente für ihr Kinderbuch ›Sonne, Moon und Sterne‹. Sie lebt und arbeitet als Autorin in Berlin.

Es liest: Katja Straub. Die gebürtige Heidelbergerin absolvierte nach abgeschlossenem Psychologiestudium ihre Schauspielausbildung an der Schauspielschule in Mainz. Schon während des Studiums gastierte sie an den Staatstheatern Mainz und Wiesbaden und am Theater Ansbach, wo sie später fest zum Ensemble gehörte. Seit 2017 ist sie im Rhein-Main Gebiet beheimatet und arbeitet als freischaffende Schauspielerin und Sprecherin.

Moderation: Oliver Wronka, geb. in Freiburg. Er studierte dort Philologie sowie Schauspiel an der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch in Berlin. Er spielte an vielen Häusern, darunter am Hessischen Staatstheater. Von 2010 bis 2014 leitete er das Junge Staatstheater Wiesbaden. Seit 2014 arbeitet er frei als Berater für Kommunikation, Regisseur, Schauspieler und Sprecher.

María José Ferrada: „Kramp“ – Veranstaltung Deutsch/Spanisch

Lesung & Gespräch mit M.J. Ferrada. Es liest: Katalyn Hühnerfeld. Moderation: Anita Djafari & Corinna S. Cruz (Dolmetscherin)

Mit Entschlusskraft und dem richtigen Anzug ist alles möglich – selbst als Vertreter für Eisenwaren (Marke Kramp!) in Chile Anfang der 1980er- Jahre. Und weil Kinderaugen auch Schraubenhändlerherzen schmelzen lassen, nimmt der Vater kurzerhand seine siebenjährige Tochter auf Verkaufstour mit. Das Mädchen genießt seine »Parallelerziehung« auf der Straße, und alles könnte für immer so weitergehen, wenn, ja wenn diese Geschichte nicht zu Chiles schlimmsten Zeiten unter Pinochet spielte. So aber findet dieses Vater-Tochter-Roadmovie à la Paper Moon ein jähes Ende – und damit auch eine Kindheit, die doch so makellos glänzen sollte wie ein Fuchsschwanz der Marke Kramp.

María José Ferrada, 1977 in Chile geboren, arbeitet als Journalistin und Autorin. Sie lebt in Santiago des Chile. Ihre Kinderbücher sind international bekannt – sie wurden schon in viele Sprachen übersetzt. Sie hat mit „Kramp“ ihren ersten Roman geschrieben. Dieser wurde bereits mehrfach ausgezeichnet.

Es liest auf Deutsch: Katalyn Hühnerfeld. Sie ist Schauspielerin, Kabarettistin und Sprecherin und arbeitet vor allem für ARD und ZDF. Von 2004 bis 2009 war sie festes Ensemblemitglied am Hessischen Staatstheater Wiesbaden, mit ihren Kabarett-Programmen ist sie in ganz Deutschland unterwegs und ist vor Ort u.a. bei den Kammerspielen Wiesbaden zu erleben.

Moderation: Anita Djafari und Corinna S. Cruz (Letztere dolmetscht auch.)

Anita Djafari ist begeisterte Literaturvermittlerin. Sie arbeitete als Geschäftsführerin von Litprom e.V. (Frankfurt), der sich für die Verbreitung der Literaturen aus Afrika, Asien, Lateinamerika und der Arabischen Welt einsetzt.

Corinna Santa Cruz arbeitet nach Stationen bei Suhrkamp und S. Fischer als Lektorin bei der Büchergilde Gutenberg und verantwortet dort u.a. die Reihe Büchergilde Weltempfänger.

Das Autor*innengespräch findet auf Spanisch statt, es wird ins Deutsche gedolmetscht. Lesung auf Deutsch.

 

Eine Veranstaltung in Kooperation mit Litprom e.V. und der Büchergilde.

Das Copyright für das Foto von M.J. Ferrada liegt bei Ignacio De la Cuadra.

 

Sebastian Guhr: „Chamissimo“ – Ein Roman über das faszinierende Leben des Adelbert von Chamisso

Lesung & Gespräch mit Sebastian Guhr. Es liest: Andreas Mach. Moderation: Dagmar Borrmann

Nachdem Adelbert von Chamisso mit seinen Eltern vor der Französischen Revolution fliehen muss, beginnt für ihn eine lebenslange Reise durch die Wirren aller gesellschaftlichen, geistigen und geografischen Welten seiner Zeit. Er wird Page am preußischen Hof, verdingt sich als Soldat, schließt Freundschaft mit dem Verleger Eduard Hitzig, verbringt auf der Flucht vor Napoleons Truppen einen Sommer als Liebhaber Madame de Staëls am Genfer See, erlangt unverhofft Berühmtheit durch seine Erzählung Peter Schlemihls wundersame Geschichte, bereist auf einem Expeditionsschiff den gesamten Erdball, verliert sich fast auf Hawaii und macht sich schließlich als Botaniker einen Namen an der Berliner Universität.

Sebastian Guhr, geboren 1983 in Berlin, wurde für seine Texte mit diversen Preisen und Stipendien ausgezeichnet. 2021 erschien sein Roman „Mr. Lincoln & Mr. Thoreau“. In „Chamissimo“ erzählt er die die faszinierende Lebensgeschichte des Schriftstellers, Wissenschaftlers und Weltreisenden Adelbert von Chamisso, einem wachen, unbestechlichen und empfindsamen Geist des 19. Jahrhunderts.

Es liest: Andreas Mach, geb.1957. Er war in den 90er Jahren Ensemblemitglied am Staatstheater Wiesbaden, danach langjähriger Leiter der Schauspielschule Mainz. Er inszenierte für die Burghofspiele Eltville, lehrt an der Hochschule für darstellende Kunst in Frankfurt und arbeitet als freischaffender Schauspieler und Regisseur.

Moderation: Dagmar Borrmann, auch Dagmar Fischborn, geb. in Dresden, ist Dramaturgin und Hochschullehrerin. Sie war an zahlreichen deutschen Theatern in Führungspositionen tätig und lehrte an diversen Hochschulen. In Wiesbaden war sie von 2004 bis 2014 Mitglied der Schauspielleitung am Hessischen Staatstheater. Sie unterstützt als Beiratsmitglied den Förderverein.

Veranstaltung in Kooperation mit dem Verlagshaus Römerweg.

Das Copyright für das Foto von Sebastian Guhr gehört Kimi Palme.

Michel Bergmann: „Du sollst nicht begehren“ – Aus der Reihe: „Der Rabbi und der Kommissar“

Lesung & Gespräch mit Michel Bergmann. Moderation: Ann-Christin Hornberger

Galina Gurewitz ist verschwunden. Seit drei Wochen ist die Weltklasse-Schwimmerin wie vom Erdboden verschluckt. Dennoch weigert sich ihre Mutter standhaft, eine Vermisstenanzeige aufzugeben. Genau wie Galinas Gatte, der zum Jähzorn neigende Geschäftsmann Semjon Gurewitz. Werden sie womöglich erpresst? Kommissar Berking von der Frankfurter Polizei hat leider keine Handhabe für offizielle Ermittlungen. Aber er hat seinen Freund, den kriminalistisch begabten Rabbi Henry Silberbaum, der sich einfach mal ganz informell in der russisch-jüdischen Gemeinde umhört und dabei auf Intrigen und manche Geheimnisse stößt. Schließlich muss er um Leib und Leben fürchten. – Michel Bergmann erzählt mit ausgeprägtem jiddischem Humor und erfrischender Selbstironie.

In dieser Lesung liest der Autor vor.

Michel Bergmann, geboren in Basel, Kinderjahre in Paris, Jugendjahre in Frankfurt am Main, lebt heute in Berlin. Nach Studium und Job bei der »Frankfurter Rundschau« landete er beim Film: zuerst als Producer, dann als Regisseur, zuletzt als Drehbuchautor u.a. »Otto –Der Katastrofenfilm«, »Es war einmal in Deutschland«. Seit 2010 ist er auch Romanautor: u.a. »Die Teilacher«, »Herr Klee und Herr Feld«, »Weinhebers Koffer«. Mit der Reihe um den ermittelnden Rabbi Henry Silberbaum tritt er erstmals als Krimiautor in Erscheinung. –

Moderation: Ann-Christin Hornberger. Sie arbeitet für ZDF/ARTE und produziert als Redakteurin Dokumentationen für verschiedene Themenbereiche. Die studierte Literaturwissenschaftlerin lebt mit ihrer Familie in Wiesbaden und engagiert sich seit vielen Jahren für den Förderverein Literaturhaus Clementine.

Copyright des Fotos von Michel Bergmann: Bogenberger Autorenfotos

Juli

Oliver Schlick: „Rory Shy. Ein Clown unter Verdacht“ – Lesung für Kinder

Lesung & Gespräch mit Oliver Schlick. Es liest: Katalyn Hühnerfeld. Moderation: Oliver Wronka

Der berühmte schüchterne Detektiv Rory Shy und seine 12-jährige Assistentin Matilda werden mit einem neuen kniffligen Fall beauftragt: Ein Mann wurde von einem Auto angefahren – offensichtlich ein Unfall mit Fahrerflucht.  Oder war es am Ende sogar versuchter Mord? Was obendrein höchst seltsam ist: Am Steuer des Wagens saß ein Clown!  Wer ist der Clown und welches Motiv steckt hinter der Tat? Um undercover zu ermitteln, überwindet der schüchterne Detektiv seine größten Ängste und steigt selbst in ein Clownskostüm. Unterstützt werden Rory und Matilda wie immer von dem hasenfüßigen Cockerspaniel Doktor Herkenrath.

 

Oliver Schlick war in seinem Leben schon Schlagzeuger, Schaufenstergestalter, Marktforscher und Sozialarbeiter. Er lebt in Düsseldorf und schreibt Romane für Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Seit 2020 sind fünf Bände zu „Rory Shy“ erschienen. Seit 2020 erscheinen im Ueberreuter-Verlag seine Geschichten um „Rory-Shy – den schüchternen Detektiv“. Bislang sind fünf Bänder der Reihe erschienen. Band 3 ist für den Glauser-Preis 2023 in der Kategorie Kinderkrimi nominiert.

Es liest: Katalyn Hühnerfeld. Sie ist Schauspielerin, Kabarettistin und Sprecherin und arbeitet vor allem für ARD und ZDF. Von 2004 bis 2009 war sie festes Ensemblemitglied am Hessischen Staatstheater Wiesbaden, mit ihren Kabarett-Programmen ist sie in ganz Deutschland unterwegs und ist vor Ort u.a. bei den Kammerspielen Wiesbaden zu erleben.

Moderation: Oliver Wronka, geb. in Freiburg. Er studierte dort Philologie sowie Schauspiel an der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch in Berlin. Er spielte an vielen Häusern, darunter am Hessischen Staatstheater. Von 2010 bis 2014 leitete er das Junge Staatstheater Wiesbaden. Seit 2014 arbeitet er frei als Berater für Kommunikation, Regisseur, Schauspieler und Sprecher.

Veranstaltung in Kooperation mit der Wiesbaden Stiftung

Lauri Kubuitsile: „Zerstreuung“ – Veranstaltung Deutsch/Englisch

Lesung & Gespräch mit Lauri Kubuitsile. Es liest auf Deutsch: Viola Pobitschka. Dolmetscher: Hans Hofele. Moderation: Rita Thies

Es herrscht Krieg im südlichen Afrika rund um die Jahrhundertwende. Tjipuka, Tochter eines Herero Oberhaupts, und Riette, deren Vater ein niederländischer Siedler ist, begegnen sich im britischen Betschuanaland. Beide sind schwer gezeichnet durch die Kriege, die sie durchleben mussten. Die Herero haben die deutsche Besatzung ihres Landes satt. Tjipukas Ehemann Ruhapo schließt sich von heute auf morgen dem Widerstand gegen die Kolonialmacht an. Dessen brutale Niederschlagung durch die so genannte Schutztruppe bildet den grausamen Auftakt für die Verdrängung und Vernichtung eines Volkes, angeordnet durch einen deutschen General. Tjipuka überlebt das Massaker am Ohamakari und flieht mit ihrem Kind in die Wüste. Zur gleichen Zeit wird in Transvaal die ehrgeizige 25-jährige Riette mit ihrem groben Nachbarn zwangsverheiratet. Als dieser im zweiten Burenkrieg in Gefangenschaft gerät, wird auch Riette in ein Lager gebracht.

Zerstreuung erzählt die brutale Geschichte zweier Frauen, die der Kampf um das Überleben verbindet. Lauri Kubuitsile gelingt es, einfühlsam und poetisch von unfassbarem Leid und der gleichzeitigen Unbeugsamkeit des menschlichen Geistes zu berichten. Ein bewegender Roman, inspiriert von Teilen deutscher Geschichte, die hier aus weiblicher Sicht erzählt werden.

 

Lauri Kubuitsile aus Botswana ist Romanschriftstellerin und Autorin von vielen Kinderbüchern, die zur Pflichtlektüre in ihrem Heimatland und Südafrika gehören. Sie wurde mit zahlreichen internationalen Preisen ausgezeichnet, auch für „Zerstreuung“. Eine deutsche Produktionsfirma hat bereits die Filmrechte erworben.

Es liest: Viola Pobitschka, geb. 1982 in Bad Homburg, studierte von 2002 bis 2006 Schauspiel an der Hochschule für Musik und Theater Hannover. Von 2011-2014 war sie Ensemblemitglied des Hessischen Staatstheater Wiesbaden (Titania im „Sommernachtstraum“, „Marquise von O.“ von Kleist). Seitdem ist sie als freischaffende Künstlerin tätig und lebt in Frankfurt.  

Es dolmetscht: Hans Hofele. Er verantwortet die Kulturseite cultureafrica.net und stellte den Kontakt zu der just um die Festivalzeit in Deutschland weilenden Autorin her.

Moderation: Rita Thies, Vorsitzende des Förderverein Wiesbadener Literaturhaus Villa Clementine e.V. Die gelernte Oberstufenlehrerin für Deutsch und Geschichte war u.a. viele Jahre Kulturdezernentin in Wiesbaden. Heute arbeitet sie freiberuflich sowie ehrenamtlich im Kultur- bzw. Literaturbetrieb.

Das Autor*innengespräch findet in englischer Sprache statt, es wird ins Deutsche gedolmetscht. Lesung auf Deutsch.

 

Das Copyright des Fotos von Lauri Kubuitsile gehört Jörg Kandziora.

Behzad Karim Khani: „Hund, Wolf, Schakal“

Lesung & Gespräch mit Behzad Karim Khani. Es liest: Soheil Boroumand. Moderation: Corinna Freudig

Nach der Hinrichtung der Mutter im Tumult der iranischen Revolution fliehen der elfjährige Saam und sein kleiner Bruder Nima mit ihrem Vater nach Deutschland. Doppelt fremd im arabisch dominierten Neukölln fristet der Vater ein Leben zwischen Taxifahren, Backgammon und Scham, während Saam versucht, die Rolle des Familienober- haupts auszufüllen. Mit allen Mitteln erkämpft er sich Respekt unter den brutalen Straßengangs, um seinen Bruder Nima zu beschützen. Bis er eines Tages zu weit geht.

In seinem spektakulären Debüt schreibt Behzad Karim Khani über die komplizierten Schicksale von Revolutionären, Kleindealern und Messerstechern und entwickelt dabei einen ganz eigenen Sound, in dem sowohl die Melancholie iranischer Prosa als auch die Härte afroamerikanischen Raps anklingen.

 

Behzad Karim Khani wurde 1977 in Teheran geboren, seine Familie ging 1986 nach Deutschland. Er studierte Medienwissenschaften und lebt heute in Berlin-Kreuzberg, schreibt und betreibt dort die Lugosi-Bar.

Es liest: Soheil Boroumand, geb. 1985, studierte Schauspiel am Michael Tschechow Studio Berlin. Er arbeitete als Schauspieler u.a. am Theater Naumburg, am Landestheater Altenburg/Gera, am Staatstheater Wiesbaden (Junges Staatstheater) u.v.a.m. Seit 2020 arbeitet Boroumand freischaffend als Sprecher für verschiedene Sendeanstalten, ist in Film- und Fernsehproduktionen und auf verschiedenen Theaterbühnen zu sehen.

Moderation: Corinna Freudig ist hauptberuflich PR-Frau und privat gerne mit „Literatouren“ unterwegs. Sie rezitiert öffentlich, dichtet selbst und moderiert. Zudem engagiert sie sich u.a. im Vorstand des Presseclub Wiesbaden.

 

Copyright für das Foto von Behzad Karim Khani: Valerie Benner

Victoria Belim: „Rote Sirenen. Geschichte meiner ukrainischen Familie“ – Deutsch/Englisch

Lesung & Gespräch mit Victoria Belim. Es liest auf Deutsch: Eva-Maria Damasko. Dolmetscherin: Gabi Ostermaier. Moderation: Armin Conrad

Im Jahr 2014, während Russland die Krim annektiert, kehrt Victoria in die Heimat ihrer Familie, die Ukraine zurück. Dort ist sie geboren und aufgewachsen. Sie will verstehen, woher sie kommt: Wieso ist ihr Urgroßonkel Nikodim in den 1930er Jahren verschwunden, und warum ist seine Geschichte in der Familie seit fast einem Jahrhundert tabu? Valentina, ihre Großmutter, nennt die Ukraine schlicht „Blutland“ und will ihr verbieten, weiter Fragen zu stellen. Sie kümmert sich lieber um ihren Obstgarten. Aber Victoria gibt sich nicht länger mit Ausflüchten zufrieden. Sie zeichnet die Konturen von Nikodims Leben nach, reist durch die Ukraine, in die Wohnung ihrer Kindheit und zum früheren Hauptquartier des sowjetischen Geheimdienstes, dem Haus mit den roten Sirenen. Die Vergangenheit wird für sie zu einem Schlüssel, ihre Herkunft, die Ukraine und sich selbst besser zu verstehen. Ein Buch über die ergreifende Spurensuche einer jungen Frau und eine mitreißende autobiografische Familiengeschichte.

Victoria Belim ist in der Ukraine geboren und aufgewachsen, emigrierte als Teenager in die USA, studierte Politikwissenschaften und lebt heute in Belgien. Sie arbeitet als Autorin, Journalistin und Übersetzerin aus dem Persischen. „Rote Sirenen“ ist ihr erstes Buch. Es erscheint in 15 Ländern.

Es liest: Eva-Maria Damasko. Sie trat nach ihrem Schauspiel-Diplom an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt am Main 2006 ihr Engagement am Staatstheater Wiesbaden an. Seit 2010 arbeitet sie als Sprecherin, Schauspielerin, Autorin und Regisseurin für eigene Theater- und Musiktheaterproduktionen sowie als Gastschauspielerin.

Es dolmetscht: Gabi Ostermaier, Englischlehrerin, begeisterte Leserin und aktives Mitglied des Fördervereins.

Moderation: Armin Conrad ist Vorstandsmitglied des Fördervereins. Er hat bis 2015 das 3sat-Magazin Kulturzeit geleitet. Davor war er Filmemacher für ‘Aspekte’ und für ARD-Sender als Reporter und Autor tätig.

Das Autor*innengespräch findet in englischer Sprache statt, es wird ins Deutsche gedolmetscht. Lesung auf Deutsch.

Annika Reich: „Männer sterben bei uns nicht“

Lesung & Gespräch mit Annika Reich. Es liest: Alexandra Finder. Moderation: Marita Hübinger

In einem prachtvollen Anwesen am See leben sie zusammen, die Frauen einer Familie, denen die Männer nach und nach abhandengekommen sind. Wie zahlreich die dunklen Flecken ihrer Geschichte sind, weiß nur eine von ihnen, die enigmatische Großmutter, die immer den Schein zu wahren wusste. Als Leni sich weigert, genau das zu tun, wird sie still und heimlich verstoßen. Zurück bleibt ihre Schwester, die nun allein gegeneine verhängnisvolle Tradition ankämpfen muss.

Annika Reich erzählt von Schwestern, Müttern, Töchtern und Großmüttern, die der trügerischen Anziehungskraft weiblichen Verrats erliegen, auch wenn sie sich nichts mehr als gegenseitigen Beistand wünschen. Bis die Großmutter stirbt und die Geister der Vergangenheit sich nicht länger verstecken lassen.

 

Annika Reich, 1973 in München geboren, lebt in Berlin, arbeitet als Schriftstellerin und künstlerische Leiterin der Aktionsbündnisse „Wir machen das“ und „Weiter Schreiben“. Romane schreibt sie seit 2010. des preisgekrönten Portals für Autor:innen aus Kriegs- und Krisengebieten. Sie ist Teil der Zeit-Online-Kolumne 10 nach 8. Bei Hanser erschienen die Romane „Durch den Wind“ (2010), „34 Meter über dem Meer“ (2012), „Die Nächte auf ihrer Seite“ (2015) und ihre Kinderbücher „Lotto macht, was sie will!“ (2016) und „Lotto will was werden“ (2018).

Es liest: Alexandra Finder. Ihr erstes Engagement führte sie ans Staatstheater Wiesbaden, sie spielte als Gast u.a. am Schauspiel Frankfurt, Deutschen Theater und Teatr Nowy. 2022 realisierte sie als Künstlerische Leiterin in der Stasi-Zentrale SEID DOCH LAUT über die DDR-Oppositionsgruppe Frauen für den Frieden. In Filmen ist sie regelmäßig zu sehen und gewann für „Die Frau des Polizisten“ Preise.

Moderation: Marita Hübinger. Sie lebt in Wiesbaden und arbeitet in Mainz bei ZDF/ Arte in der Wissensredaktion. Lange Jahre war sie Redakteurin von Elke Heidenreich bei ‚Lesen!‘, später den ‚Vorlesern‘ mit Amelie Fried und Ijoma Mangold. Mehr als 20 Jahre führte sie Gespräche mit Autoren auf dem Blauen Sofa während der Buchmessen in Frankfurt und Leipzig.

Das Copyright des Fotos von Annika Reich besitzt Paula Winkler.

Lesung aus Christoph Ransmayrs „Cox Oder Der Lauf der Zeit“ mit Musik (Guzheng)

Moderator Christoph Nielbock nimmt uns mit auf eine Reise in das Alte China. Es liest: Hanns-Jörg Krumpholz. Guzheng-Spielerin: Li Yi

Schauplatz von Ransmayrs Roman ist das exotisch-geheimnisvolle China des 18. Jahrhunderts. Der englische Uhrmacher Alister Cox folgt einer Einladung nach Beijing und soll für Kaiser Qianlong eine Uhr für die Ewigkeit bauen. Bildgewaltig wird das kaiserliche China in einem opulenten Handlungsrahmen beschworen. Subtile Naturschilderungen und zarte Töne über Liebe, Zeit und Ewigkeit sorgen für feinsinnige Poesie. Im extremen Kontrast dazu stehen Passagen,
in denen Ransmayr mit akribischer Sorgfalt wissenschaftliche Details oder Szenen aus dem Horrorkabinett menschlicher Grausamkeiten beschreibt.

Traditionelle chinesische Musik auf der Tafelzither Guzheng sorgt dafür, dass die Lesung ausgewählter Passagen in eine authentische Atmosphäre eingebettet ist. Kurze Informationen über die historischen Hintergründe und Zusammenhänge runden den unterhaltsamen Ausflug in das alte China ab.

Die Guzheng ist ein chinesisches Saiteninstrument, das seit dem 5.Jahrhundert v.Chr. in Gebrauch ist. Über einem hölzernen Klangkörper sind bis zu 25 Saiten über bewegliche Stege gespannt. Die Saiten werden mit den Fingern gezupft, an denen Plektren befestigt sind, um einen volleren Klang zu erreichen. Wie kaum ein anderes Instrument prägt die Guzheng mit ihrem harfenähnlichen Volumen das Klangbild der alten und neuen chinesischen Musikkultur.

 

Es spielt die Guzheng: Li Yi. Die Musikerin erlernte die Guzheng 2004 bei Prof. Nani Yang am Shenyang Conservatory of Music. Seit 2019 studiert sie an der Akademie für Tonkunst in Darmstadt Harfe bei Anne-Sophie Bertrand, Soloharfenistin des hr-Sinfonieorchesters. Li Yi tritt regelmäßig in einem Ensemble für traditionelle chinesische Musik im Rhein-Main-Gebiet auf.

Es liest: Hanns Jörg Krumpholz, geb. 1962 in Bonn. Nach der Ausbildung an der Staatlichen Hochschule für Musik und Kunst in Stuttgart trat er fast dreißig Jahre an vielen großen deutschsprachigen Theaterbühnen auf, u.a. an den Schauspielhäusern Zürich und Hamburg, am Schauspiel Frankfurt oder am Staatstheater Wiesbaden. Er ist zudem ein gefragter Synchronsprecher.

Moderation & Konzept: Christoph Nielbock, bis 2019 Direktor der Wiesbadener Musikakademie und der Wiesbadener Musik- und Kunstschule. Kooperationen, Wettbewerbe und Workshops führten ihn oft nach China, auch als Berater des Deutschen und Chinesischen Musikrates. Aufenthalte in Sichuan, Qingdao oder Beijing vermittelten ihm lebendige Eindrücke von Alltag, Kultur und Geschichte Chinas.

Lesefreuden beim Sonntagsfrühstück

Die besten Buchempfehlungen Wiesbadener Buchhändler*innen. Es liest: Patrick Twinem. Moderation: Ingeborg Toth

Auch für dieses Sommer-Literaturfestival haben Wiesbadener Buchhändler*innen ihre Lektüre-Lieblinge ausgesucht und stellen sie vor. Es wird ein bunter Strauß sehr unterschiedlicher Bücher sein, der Neues bekannt macht. Diese Empfehlungen machen den Auftakt zum Abschlusstag des Literaturfestivals zur Frühstückszeit. Das heißt: Der Förderverein Literaturhaus empfiehlt, dass Sie ihr Frühstück in den Korb packen, um Brot, Ei und Schinken während der Lese-Empfehlungen auszubreiten, womöglich mit den Nachbarn ein- und auszutauschen und es während des Zuhörens zu verzehren. Es wird Spaß machen – zumal es Kaffee und Kuchen an der Festival-Theke geben wird.

Buchempfehlungen von: Jutta Leimbert (Buchhandlung Vaternahm), Vera Anna (Bücherstube Bierstadt), Gudrun Olbert (Büchergilde Wiesbaden), Cornelia Lüdersen/Ursula Stern (Buchhandlung Angermann), Elke Deichmann (Spielen&Lesen).

Es liest: Patrick Twinem, geb. 1977, absolvierte seine Ausbildung an der Genzmer-Schauspielschule (heute WSFS) in Wiesbaden. Seit 1998 arbeitet er als freischaffender Schauspieler zumeist im Rhein-Main-Gebiet; u. a. an den Theatern in Frankfurt, Koblenz, Mainz und am kuenstlerhaus43 in Wiesbaden. Er ist auch in diversen Werbe- und Filmproduktionen zu sehen.   

Moderation: Ingeborg Toth. Die Journalistin hat nach einem Volontariat bei der Allgemeinen Zeitung Mainz lange die Frauenseite gestaltet. Beim Wiesbadener Tagblatt war sie für die Gerichtsberichterstattung zuständig. Nach der Fusion mit dem Wiesbadener Kurier war sie in der Lokalredaktion für Kommunalpolitik und Vermischtes zuständig.

Veranstaltung in Zusammenarbeit mit inhabergeführten Wiesbadener Buchhandlungen.

Maschinengenerierte Bilder – Ein Projekt der Bilderzeugung mit Künstlicher Intelligenz

Dieses Projekt des Wiesbadener Filmproduzenten Martin Gessner erwartet Sie ab 13.00 Uhr im vorderen Veranstaltungsbereich

Der Wiesbadener Filmproduzent Martin Gessner demonstriert am Sonntagnachmittag im vorderen Veranstaltungsbereich (Stände) die Möglichkeiten der Bilderzeugung mithilfe Künstlicher Intelligenz am Computer. So entstehen realistische Bilder, die eine neue Wirklichkeit konstruieren. Eingesetzt werden diese Bilder im Bereich Film, auch in der Spieleentwicklung sowie in Bereichen der Architektur, der Kunst etc. Die Möglichkeit, Bilder zu manipulieren, um „Fake News“ zu verbreiten, erweitern sich durch diese Technik immens.

Spielerische Live-Experimente mit eigenen digitalen Fotos sind an diesem Nachmittag möglich.

Martin Gessner produziert seit über 30 Jahren Filme. Für TV, Kino, Web und Social Media.

Ein Projekt in Zusammenarbeit mit dem exground filmfest/ Wiesbadener Kinofestival e.V.

 

„Und nächstes Jahr Maschinenprosa?“ – Künstliche Intelligenz und Literatur

Diskussion mit Jenifer Becker & Wolfram P. Brandes. Es liest KI-generierte Texte: Andreas Mach. Moderation: Viola Bolduan

Mit ChatGPT ist die Diskussion um maschinengenerierte Texte auch in der Breite der deutschen Öffentlichkeit angekommen. Wie kreativ kann Künstliche Intelligenz überhaupt sein? Wird sie die/den Autor*in demnächst ersetzten? Oder ist sie nur ein weiteres Schreibwerkzeug? Wie beeinflussbar ist sie? Wer kontrolliert sie eigentlich? Und wie steht es um das Urheberrecht? –  Mit Jenifer Becker, die KI-generierte Texte mitbringen wird, und Wolfram P. Brandes stellen sich zwei Fachleute unseren Fragen.

Jenifer Becker, geb. 1988, arbeitet als Autorin und Literatur- und Kulturwissen­schaftlerin. Sie studierte Kreatives Schreiben am Literaturinstitut Hildesheim, wo sie seit 2015 lehrt und forscht. In ihrer Arbeit befasst sie sich mit Ambivalenzen digitaler Kulturen, künstlerisch-wissenschaftliche Forschungsschwerpunkte liegen auf Kreativem Schreiben mit KI. Ihr Roman „Zeiten der Langeweile“ erscheint im August bei Hanser Berlin.

Wolfram P. Brandes studierte Mathematik, Physik und Wirtschaftswissenschaften in Göttingen und London. Er ist Partner in internationalen Strategieberatungsfirmen und Führungspositionen in IT-Unternehmen. Im Marix-Verlag hat er „Digitale Heimat“ herausgegeben.

 

Es liest KI-generierte Texte: Andreas Mach, Jg.1957. Er war in den 90er Jahren Ensemblemitglied am Staatstheater Wiesbaden, danach langjähriger Leiter der Schauspielschule Mainz. Er inszenierte für die Burghofspiele Eltville, lehrt an der Hochschule für darstellende Kunst in Frankfurt und arbeitet als freischaffender Schauspieler und Regisseur.

Moderation: Viola Bolduan, geb. in Wiesbaden, promoviert in Germanistik/Anglistik/ Philosophie. Sie arbeitete 20 Jahre als Ressortleiterin Feuilleton/Kultur des Wiesbadener Kurier. Seit Ende 2016 ist sie freie Journalistin und unterstützt den Förderverein Literaturhaus als Beiratsvorsitzende.

Stefanie vor Schulte: „Junge mit schwarzem Hahn“

Lesung & Gespräch mit Stefanie vor Schulte. Es liest: Mario Krichbaum. Moderation: Rita Thies

Martin besitzt nichts bis auf das Hemd am Leib und seinen schwarzen Hahn, Behüter und Freund zugleich. Die Dorfbewohner meiden den Jungen, der zu ungewöhnlich ist. Viel zu klug und liebenswürdig. Sie behandeln ihn lieber schlecht, als seine Begabungen anzuerkennen. Als Martin die Chance ergreift und mit dem Maler weggeht, führt dieser ihn in eine schauerliche Welt, in der er dank seines Mitgefühls und Verstandes widerstehen kann und zum Retter wird für jene, die noch unschuldiger sind als er.

„Stefanie vor Schulte hat diesen Roman wie ein Märchen für Erwachsene geschrieben. Grausam, poetisch, mit einem märchenhaften Schluss. Ein wunderschönes Debüt.“ Claudia Ingenhoven, NDR Kultur

 

Stefanie vor Schulte, 1974 in Hannover geboren, ist studierte Bühnen- und Kostümbildnerin. Sie lebt mit ihrem Mann und vier Kindern in Marburg. Ihr erster Roman „Junge mit schwarzem Hahn“ wurde 2021 mit dem Mara-Cassens-Preis für das beste deutschsprachige Debüt ausgezeichnet. Ihr zweiter Roman „Schlangen im Garten“ erschien 2022.

Es liest: Mario Krichbaum, geb. 1970 in Darmstadt. Er nahm nach dem Studium der Germanistik und Politik in München Schauspielunterricht, hat u.a. „Hamlet“ gespielt und das Shakespeare-Stück auch inszeniert. In zahlreichen Filmen hat er schon mitgewirkt und ist in mehreren Podcasts des Fördervereins Literaturhaus zu hören.

Moderation: Rita Thies. Sie ist Vorsitzende des Förderverein Wiesbadener Literaturhaus Villa Clementine e.V. Die gelernte Oberstufenlehrerin für Deutsch und Geschichte war u.a. viele Jahre Kulturdezernentin in Wiesbaden. Heute arbeitet sie freiberuflich sowie ehrenamtlich im Kultur- bzw. Literaturbetrieb.

Bilderbuchkino & Vorlesung: „Räuber Hotzenplotz und die Mondrakete“ (von Otfried Preußler)

Für Kinder & Eltern in Nordenstadt von 15.00 bis 18.00 Uhr

  • – Bilderbuchkino und Vorlesung im Spritzenhaus für Kinder & Eltern
  • – Basteltisch mit Mondraketen und Räuber Hotzenplotz-Vorlagen und -rätseln
  • – Kaffee- und  Kuchenbuffet auf Spendenbasis
  • – Wer mag, kann als Räuber verkleidet kommen
  • – Die Veranstaltung findet im Freien statt

Worum es geht:

Wachtmeister Dimpfelmoser steht der Schweiß auf der Stirn: Der berüchtigte Räuber Hotzenplotz ist mal wieder aus dem Spritzenhaus ausgebrochen. Das ist eine Katastrophe! Seppel und Kasperl sind fest entschlossen, ihn wieder einzufangen – und haben eine grandiose Idee. Sie wollen den Räuber ein für allemal auf den Mond schießen! Dafür basteln sie aus Pappe, Kleister und jede Menge Klebeband eine Mondrakete. Der Räuber Hotzenplotz wird schon drauf reinfallen, oder?

Anmeldung erwünscht unter www.vbw-ned.de

 

Berni Mayer: „Das vorläufige Ende der Zeit“

Lesung & Gespräch mit Berni Mayer. Es liest: Hanns Jörg Krumpholz

Der verlassene jüdische Friedhof Słubice gehört zu Frankfurt an der Oder, liegt aber auf polnischem Staatsgebiet. Hier begegnet die Archäologin Mi-Ra zum einen dem Friedhofswärter Artur, zum anderen Horatio Beeltz, einem seltsamen, aus der Zeit gefallenen Verleger. Der weiß nicht nur alles über den Friedhof, sondern erstaunlicherweise auch viel über Mi-Ra und Artur. Mi-Ra hat ihre traumatische Kindheit und eine brutale Beziehung bloß halb überwunden; Artur lebt nach dem Tod seiner kleinen Tochter wie betäubt in einer nahezu wortlosen Ehe. Horatio eröffnet ihnen Ungeheuerliches: Er habe auf dem Friedhof einen Zeitriss entdeckt, über den es möglich sei, in die eigene Vergangenheit zu reisen. Falls sich Mi-Ra und Artur dazu entschlössen, könnten sie an bestimmten Stellen in ihrem früheren Leben eine andere, vielleicht bessere Entscheidung treffen und den Dingen eine neue Wendung geben.

Berni Mayer zeigt in seinem originellen, ebenso wie lakonisch wie berührend erzählten Roman, dass es nicht immer die offensichtlichen Fehlentscheidungen sind, die die Welt ins Unglück stürzen, und dass es manchmal Umwege braucht, um die Wunden zu heilen, die das Leben schlägt.

 

Berni Mayer, geb. 1974 in Mallersdorf, Bayern, arbeitet als Autor und Journalist in Berlin. Bei Dumont sind seine Romane „Rosalie“ (2016) und „Ein gemachter Mann“(2019) erschienen.

Es liest: Hanns Jörg Krumpholz, geb. 1962 in Bonn. Nach der Ausbildung an der Staatlichen Hochschule für Musik und Kunst in Stuttgart trat er fast dreißig Jahre an vielen großen deutschsprachigen Theaterbühnen auf, u.a. an den Schauspielhäusern Zürich und Hamburg, am Schauspiel Frankfurt oder am Staatstheater Wiesbaden. Er ist zudem ein gefragter Synchronsprecher.

Moderation: Viola Bolduan, geb. in Wiesbaden, promoviert in Germanistik/Anglistik/ Philosophie. Sie arbeitete 20 Jahre als Ressortleiterin Feuilleton/Kultur des Wiesbadener Kurier. Seit Ende 2016 ist sie freie Journalistin und unterstützt den Förderverein Literaturhaus als Beiratsvorsitzende.

Manfred Beilharz & Viola Pobitschka lesen aus „Zwischen Welten“ von Juli Zeh und Simon Urban

Lesefassung: Manfred Beilharz

Erfolgsautorin Juli Zeh, diesmal gemeinsam mit Simon Urban, legt einen Roman über die unmittelbare Gegenwart vor. Überraschenderweise treffen sich Theresa und Stefan wieder, die früher in einer WG zusammenlebten und über Gott und die Welt heiß diskutierten. Jetzt, 20 Jahre später, ist von ihren früheren Gemeinsamkeiten kaum noch etwas übrig. Stefan hat Karriere in der Wochenzeitung „DER BOTE“ in Hamburg gemacht, Theresa den Bauernhof ihres Vaters in Brandenburg übernommen. Stefan versucht, seine Zeitung für den Kampf gegen Klimawandel umzufunktionieren; Theresa kommt mit ihrer Familie und der Leitung ihres Bio-Milchhofs an die Grenzen ihrer Kraft. Trotzdem beschließen beide, sich ihre gegenseitigen Welten per E-Mail und What’s App zu erzählen, was nicht ohne Konflikte geht.  Am Schluss nimmt die Geschichte eine schockierende Wendung.

Lesung mit Viola Pobitschka & Manfred Beilharz (Lesefassung)

 

Manfred Beilharz, geb. 1938, war Intendant des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden von 2002 bis 2014, Leiter der Internationalen Maifestspiele und der Theaterbiennale „Neue Stücke aus Europa“. Von 2002 bis 2008 amtierte er als Präsident des Internationalen Theaterinstituts (ITI) und leitete von 1999 bis 2014 das deutsche Zentrum des ITI.

Viola Pobitschka, geb. 1982 in Bad Homburg, studierte von 2002 bis 2006 Schauspiel an der Hochschule für Musik und Theater Hannover. Von 2011-2014 war sie Ensemblemitglied des Hessischen Staatstheater Wiesbaden (Titania im „Sommernachtstraum“, „Marquise von O.“ von Kleist). Seitdem ist sie als freischaffende Künstlerin tätig und lebt in Frankfurt.

Louisa Etxenike: „Cruzar el agua“ – Veranstaltung auf Deutsch/Spanisch

Abschlussveranstaltung mit der Premiere einer deutschen Übersetzung. Lesung & Gespräch: Luisa Etxenike. Es liest auf Deutsch: Franziska Geyer. Moderator & Dolmetscher: Bernd Kibbel

Das Autor*innengespräch wird auf Spanisch geführt und ins Deutsche gedolmetscht. Die Lesung der Romanauszüge erfolgt auf Deutsch.

„DAS WASSER ÜBERQUEREN“

Premiere einer deutschen Übersetzung

Für dieses Jahr haben wir uns für die Abschlussveranstaltung des Literaturfestivals „Ins Offene“, die wir die letzten Jahre traditionell in Kooperation mit dem Partnerschaftsverein Wiesbaden – San Sebastián e.V. ausrichten, ein besonderes Projekt überlegt: Wir haben mit Luisa Etxenike eine bekannte baskische Autorin aus Wiesbadens Partnerstadt eingeladen. Ihr Werk wurde noch nicht ins Deutsche übersetzt. Wir haben ausgewählte Passagen ihres neuesten Romans „Cruzar el agua“ (2022) übersetzen lassen und präsentieren diese erstmalig auf Deutsch.

Worum es in „CRUZAR EL AGUA“ geht:

Irene, eine Modedesignerin der Haute-Couture, hat nach einem Verkehrsunfall ihr Augenlicht verloren. Manuela, ihre Haushaltshilfe, eine Migrantin aus Kolumbien, ist im Innersten verletzt durch einen Akt brutalster Gewalt. Ihr Sohn, Juan Camilo, hat den Entschluss gefasst nicht mehr zu sprechen, weil er ein Geheimnis hütet, das größten Schaden anrichten könnte. Die drei Hauptakteure des Romans müssen über ihr getrübtes „Wasser” hinwegkommen; sich in Migranten ihrer eigenen Vergangenheit verwandeln, um das andere Ufer zu erreichen und die Möglichkeit auf ein besseres Leben zu erlangen.

 

Louisa Etxenike, eine 1957 in San Sebastián geborene Schriftstellerin, lebt auch heute dort im Baskenland. Sie hat in Spanien eine Vielzahl von Romanen und Kurzgeschichten sowie Gedichtsammlungen und Theaterstücke veröffentlicht.   

Deutsche Übersetzung von Eva Srna.

Auf Deutsch liest: Franziska Geyer. Sie war nach dem Schauspielstudium an der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch u.a. am Hebbeltheater Berlin, am Stadttheater Würzburg, an den Bühnen der Stadt Bonn und am Staatstheater Wiesbaden engagiert. Seit 2008 arbeitet sie freiberuflich und entwickelt u.a. Theaterperformances mit jungen Menschen.

Moderator u. Dolmetscher: Bernd Kibbel. Er ist von Haus aus Diplom-Übersetzer, der auch dolmetscht und moderiert. Der gebürtige Hamburger hat seit 1992 seinen Lebensmittelpunkt im spanischen Baskenland. Er ist Co-Direktor der internationalen Sprachschule TANDEM San Sebastián und vermittelt neben der Sprache immer auch Kultur und Lernerfahrungen sowie Lebens- und Liebeswertes von Land und Leuten. Kibbel berät und organisiert zudem Projekte der Städtepartnerschaft Wiesbaden – San Sebastián.

Michael Linemann vom Partnerschaftsverein sorgt wie in den letzten Jahren dafür, dass an diesem Tag bester Wein aus dem Baskenland ausgeschenkt werden kann. Dankeschön!

Veranstaltung in Kooperation mit dem Partnerschaftsverein Wiesbaden – San Sebastián e.V.

Und wenn Sie Lust haben, dann bleiben Sie nach fünf Tagen rund um die Literatur noch ein wenig vor Ort bei unserem kleinen ABSCHLUSSFEST. Es spielen: Los Gerontos Nuevos (Hartmut Boger & Michael Linemann).